Chef von Telecom Italia muss wegen hoher Verluste gehen
Der Konzernchef Amos Genish muss bei Telecom Italia gehen. Im dritten Quartal vermeldete er einen Verlust von umgerechnet fast 1,6 Milliarden Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Telecom Italia hat im dritten Quartal Verluste von fast 1,6 Milliarden Franken gemacht.
- Nun ist der Konzernchef Amos Genish mit sofortiger Wirkung aller Aufgaben entbunden.
Wegen horrender Verluste bei Telecom Italia (Tim) muss Konzernchef Amos Genish seinen Hut nehmen. Der Verwaltungsrat entbinde Genish mit sofortiger Wirkung aller seiner Aufgaben, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Entscheidung sei mit der Mehrheit der Stimmen gefallen. Genish war vor 14 Monaten als Sanierer eingestellt worden.
Tim hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, dass der Verlust im dritten Quartal umgerechnet fast 1,6 Milliarden Franken beträgt – im Vorjahreszeitraum hatten noch fast 496 Millionen Franken im Plus gestanden. Der Neun-Monats-Verlust beträgt 984 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte Telecom Italia bis September 1,17 Milliarden Franken Gewinn eingefahren. Grund für den hohen Verlust sind laut Tim Abschreibungen in Höhe von umgerechnet mehr als 2 Milliarden Franken wegen der starken Konkurrenz, der staatlichen Regulierung sowie höhere Zinsen.
Die Geschäftsführung übernehme vorübergehend Verwaltungsratschef Fulvio Conti, gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Bei einer Sitzung am Sonntag solle ein neuer Chef nominiert werden.
Hauptaktionär von Tim mit 24 Prozent ist der französische Medienkonzern Vivendi. Er streitet seit Monaten um den richtigen Kurs bei dem Telekommunikationskonzern mit dem Hedgefonds Elliott des US-Investors Paul Singer, der bekannt dafür ist, sich in die Unternehmensführung einzumischen. Elliott hält neun Prozent an Tim.