Chinas No-Covid-Strategie lähmt Schweizer Export-Wirtschaft
China fährt einen rigorosen Kurs gegen Corona. Produktion und Konsum sind deshalb massiv eingebrochen. Auch die Schweizer Wirtschaft ist davon betroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Chinas Null-Covid-Strategie dämpft auch die Schweizer Wirtschaft.
- Nebst eines Teuerungsdrucks leidet vor allem die Exportindustrie.
China war auf dem besten Weg, die grösste Volkswirtschaft der Welt zu werden. Die Exportzahlen schnellten von Jahr zu Jahr in die Höhe. Allein in der letzten Dekade nahmen die Schweizer Einfuhren aus China um satte 60 Prozent zu.
Doch mit der Null-Covid-Strategie kommt das Wirtschaftswachstum allmählich ins Stocken. Indem aktuell Millionen Menschen unter Zwangs-Hausarrest stehen, liegt nicht nur der heimische Einzelhandel still, sondern auch zahlreiche Betriebe.
Die Folge sind schwere Unterbrüche in den Lieferketten. «Diese erhöhen den Druck auf die globalen Notenbanken, indem sie die globale Inflation anheizen», erklärt Marina Zech von der Züricher Kantonalbank. Denn: Das Güterangebot fällt ohnehin schon knapp aus und die Transportkosten sind beträchtlich.
Schweizer Export leidet unter Null-Covid-Strategie
Wann sich die Lieferketten wieder normalisieren werden, ist aktuell nur schwer abschätzbar. Nach Zech dürfte dies aber «noch eine Weile» dauern, weshalb sie in naher Zukunft mit einem höheren Risiko von Produktionsausfällen rechnet.
Von all diesen Konsequenzen, so Zech, bleibe auch die Schweiz nicht verschont – im Gegenteil. «Die schwächere Nachfrage aus China wird sich besonders auf die schweizerische Exportindustrie niederschlagen.»
Eine baldige Besserung der Situation ist deshalb nicht nur für China, sondern auch auch für die Schweizer erstrebenswert. «Aktuell fallen die konjunkturellen Stützungsmassnahmen der Regierung geringer aus als während der globalen Finanzkrise oder zu Beginn der Corona-Pandemie», sagt Zech. Sollten allerdings weitere wirtschaftliche Einfussen folgen, «wird die Regierung nachlegen müssen».