Coop baut sein Vegan-Sortiment deutlich aus
Coop bringt neue pflanzenbasierte Produkte in die Regale. Etwa Sandwiches und Würste. Veganer dürfte das freuen, Hauptzielgruppe sind aber andere.
Das Wichtigste in Kürze
- Coop nimmt 20 neue vegane Produkte ins Sortiment.
- Das Unternehmen ist in der Schweiz Marktführer bei veganen Produkten.
- Wegen Entwicklungs- und Herstellungskosten sind die Produkte oft teurer als das Original.
Veganer haben immer mehr Auswahl. Coop bringt dieser Tage 20 neue pflanzenbasierte Grill-Produkte und Snacks auf den Markt.
Darunter eine Neuheit, die es so in der Schweiz noch nicht gibt: Unter der Eigenmarke Yolo verkauft Coop ab nächster Woche eine Alternative zu einem Ei-Sandwich.
Das Creamy Egg Sandwich soll durch eine «besonders cremige Konsistenz» überzeugen. Basis ist Schweizer Bio-Tofu. Ebenfalls am Start ist ein veganes Poulet-Sandwich aus Erbsenproteinen. Beide Produkte kosten 6,95 Franken.
Höhere Herstellungskosten
Das sind keine Schnäppchen. Zum Vergleich: Das Bio-Ei-Sandwich von Coop ist zwar etwas leichter, kostet aber gleich zwei Franken weniger. Firmensprecher Andrea Ruberti rechtfertigt die Differenz mit kleineren Herstellungsmengen und höheren Entwicklungskosten. «Zudem besteht das neue Yolo-Produkt aus hochwertigen Rohstoffen wie beispielsweise Bio-Tofu-Würfeln.»
Unter der Marke Yolo lanciert Coop auch neue Grill-Produkte: Einen Burger, Chicken Filets auf Sojabasis und drei neue Wurst-Ersatzprodukte: Eine Cipollata aus Erbsen, Hotdogs und Schweinswurst-Alternativen.
Neben der Eigenmarke baut der Retail-Gigant auch das Angebot bei Markenprodukten aus. Neu gibt es von The Green Mountain eine vegane Alternative Cervelat und Bratwurst. Zudem bringt die Detailhändlerin mariniertes Geschnetzeltes von Garden Gourmet und neue Planted-Chicken-Spiessli in die Regale.
Nur wenig Veganer und Vegetarier
Coop hat laut eigenen Angaben aktuell das grösste vegane Sortiment der Schweiz. Über 1200 pflanzenbasierte Produkte bietet das Unternehmen an.
Lange stiefmütterlich behandelt, hat mittlerweile auch Migros den Trend entdeckt. Letztes Jahr hat das Zürcher Unternehmen die Eigenmarke V-Love lanciert. Unter dem Label werden vegane Fleisch- und Milchersatzprodukte, Sandwiches und Fertiggerichte verkauft.
Doch warum der Hype? Gemäss einer Umfrage des Vereins Swissveg leben weniger als ein Prozent der Schweizer Bevölkerung vegan. Zählt man die Vegetarier dazu, kommt man auf rund fünf Prozent.
Mit 20 Prozent deutlich grösser ist die Zahl der Flexitarier. Das sind Menschen, die überwiegend vegetarisch oder vegan essen, aber sich ab und zu ein Stück Fleisch gönnen.
Das erklärt denn auch das Interesse der Detailhändler. Mit den Vegi-Marken zielen sie immerhin auf einen Viertel der Schweizer Bevölkerung. Tendenz steigend.