Coronavirus: Hotels tricksen Corona-Beizen-Regeln aus
Die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus schränken die Gastronomie ein. Einige Hoteliers greifen darum in die Trickkiste.

Das Wichtigste in Kürze
- Hotels dürfen nur eigene Kunden in den Gaststuben bedienen.
- Einige Hoteliers bieten darum günstige Zimmer oder Storno-Gebühren an.
Eigentlich ist der Fall klar: Aufgrund behördlicher Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus bleiben Gaststuben von Restaurants zu. Kunden dürfen aktuell nur auf Terrassen bedient werden. Hotels haben mehr Freiheiten: Ihre Gäste dürfen auch drinnen essen.
Manchen Hoteliers genügt das offenbar nicht. Nau.ch weiss von einem Hotelbetrieb im Kanton Bern, der auch Gäste in der Stube bewirtet, die nicht übernachten.
Coronavirus: Hoteliers wenden Tricks an
Der Trick funktioniert so: Der Kunde bucht ein Zimmer und geht essen. Nach dem Mahl wird das Zimmer wieder storniert – für eine Gebühr von 25 Franken.

Kein Einzelfall: Vergangenen Dezember sorgte ein Luzerner Hotelier mit einer ähnlichen Masche für Schlagzeilen. Er bot ein «Proforma-Zimmer» an. Kunden konnten dieses für 30 Franken – ein Fünftel des regulären Preises – buchen und dann in der Gaststube speisen. Nach scharfer Kritik und ersten Lockerungsmassnahmen ist das Angebot mittlerweile wieder verschwunden.
Hotelleriesuisse: «Solche Fälle nicht bekannt»
Eine gängige Masche, um den Umsatz zu steigern? «Uns sind solche Fälle nicht bekannt», sagt Hotelleriesuisse-Sprecher Vinzenz van den Berg.

Nicht nur die Hotel-Branchenvertreter wollen nichts von dem Hotelzimmer-Trick wissen. Auch die Behörden haben davon offenbar keine Kenntnis.
Nau.ch hat bei mehreren Polizeien nachgefragt. Die Gesetzeshüter führen zwar regelmässig Stichproben durch. Doch weder in der Stadt Bern, noch in Basel-Stadt oder in Zürich sind solche Fälle registriert.
Werden Hoteliers erwischt, müssten sie tief in die Tasche greifen. Gemäss der Covid-Verordnung können Bussen von bis 10'000 Franken verfügt werden.