Coronavirus: Steigen wegen teurer Impfung jetzt die Prämien?
Die Kosten für die Impfung gegen das Coronavirus steigen von fünf auf 25 Franken. Der Bund wälzt die Kosten auf die Krankenkassen ab. Steigen jetzt die Prämien?

Das Wichtigste in Kürze
- Die Kosten für die Corona-Impfung betragen neu 25 anstatt nur 5 Franken.
- Der Bund wälzt die Mehrkosten auf die Krankenkassen ab.
- Krankenkassen-Experte Felix Schneuwly erklärt die Konsequenzen für die Versicherten.
Die Impfung gegen das Coronavirus ist in aller Munde. Einige stehen ihr positiv gegenüber, andere eher skeptisch. Seit dem Wochenende ist klar, dass der Impfstoff teurer wird. Statt fünf Franken kostet das Vakzin neu 25 Franken.
Krankenkassen haben genug Reserven
Der Bund wälzt die Kosten auf die Krankenkassen ab. Welche Auswirkungen hat das für die Versicherten? Müssen Herr und Frau Schweizer wegen der Pandemie vielleicht sogar mehr Prämien zahlen?

Es handle sich bei der Kostenabwälzung um einen rein politischen Entscheid, sagt Krankenkassen-Experte Felix Schneuwly gegenüber Nau.ch. «Bisher haben Bund und Kantone den grössten Anteil der Kosten übernommen. Jetzt will man mehr von den Kosten auf die Krankenkassen abwälzen, weil diese genug Reserven haben», so der Gesundheitsexperte von Comparis.
Einfluss auf die Prämien habe dieser Entscheid nicht. Schneuwly gibt Entwarnung: «Die Krankenkassen haben für derartige Ereignisse wie eine Pandemie genug Reserven.» Und wie sieht es in Zukunft aus? «Nur wenn die Politik weiter Druck auf einen starken Reserveabbau macht», könnten die Prämien steigen.
Coronavirus: BAG sollte gut verhandeln
Das heisst: Sind die Reserven aufgebraucht, kann es zu einer Prämienerhöhung kommen. Mit jedem Jahr steigen die Prämien um zwei bis drei Prozent. Sind die Reserven also beispielsweise nach drei Jahren aufgebraucht, steigen die Prämien um acht bis zwölf Prozent an.

Einen weiteren Anstieg der Impfpreise sieht Schneuwly nicht auf die Schweiz zukommen. «Die Impfstoffe sind für die Hersteller im Hochlohn- und Hochpreisland Schweiz ein sehr gutes Geschäft. Wenn das BAG gut verhandelt, gibt es keinen Grund für steigende Preise.»
Die Zusatzkosten durch die Preiserhöhung schätzt der Experte auf ungefähr eine Milliarde Franken ein. Dabei geht er davon aus, dass sich ungefähr 10 Prozent noch zweifach impfen lassen und jeder Einwohner einen Booster erhält.