«Crypto Valley» leidet heftig unter Coronakrise

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Zürich,

Das vor allem im Kanton Zug beheimatete «Crypto Valley» war lange Zeit das Schweizer Vorzeigemodell für Unternehmergeist und Innovationskraft. Nun steht die gesamte Schweizer Blockchain-Szene aufgrund der Coronakrise mit dem Rücken zur Wand.

Die Coronakrise hat auch die zahlreichen Start-ups des Crypto Valley erfasst. (Archivbild)
Die Coronakrise hat auch die zahlreichen Start-ups des Crypto Valley erfasst. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Das Wichtigste in Kürze

  • Das «Crypto Valley» in Zug leidet unter der Corona-Krise.
  • Die gesamte Schweizer Blockchain-Szene steht nun mit dem Rücken zur Wand.

Das vor allem im Kanton Zug beheimatete «Crypto Valley» war lange Zeit das Schweizer Vorzeigemodell für Unternehmergeist und Innovationskraft. Nun steht die gesamte Schweizer Blockchain-Szene aufgrund der Coronakrise mit dem Rücken zur Wand.

Die Corona-Krise hat existenzbedrohende Auswirkungen auf bereits am Rande der Wirtschaftlichkeit agierende Startups aus dem «Crypto Valley».

Der Branchenverband Swiss Blockchain Federation schlägt daher nun Alarm: Gemäss einer Umfrage unter den Jungunternehmen sehen sich knapp 80 Prozent von der Insolvenz bedroht.

Hilfskredite kommen nicht in Frage

Hauptgrund der prekären Lage vieler Blockchain-Firmen: Sie kommen für die vom Bund zur Verfügung gestellten Covid-19-Hilfskredite kaum oder gar nicht in Frage. Nun droht der Kollaps weiter Teile des Blockchain-Ökosystems der von Bundesrat Ueli Maurer ausgerufenen «Krypto-Nation» Schweiz.

krypto
Eine Darstellung von Bewegungen im Blockchain-Geschäft auf dem Bildschirm eines Computers im Crypto Valley Labs in der Stadt Zug. - Keystone

Die Umfrage unter 203 Unternehmen ergab, dass rund 80 Prozent der befragten Firmen angeben, in den nächsten sechs Monaten höchstwahrscheinlich insolvent zu gehen. Eine mit 88 Prozent noch höhere Prozentzahl ist der Ansicht, die Corona-Krise ohne staatliche Hilfe nicht zu überstehen.

Bereits mehr als die Hälfte der Befragten habe zudem bereits Mitarbeitende entlassen müssen und gut 90 Prozent gaben an, dies Entlassungen in Zukunft wohl nötig seien. Dies auch, weil mehr als zwei Drittel der Start-ups, die Covid-Kredite beantragten, diese nicht erhalten hätten, hiess es dazu.

Vergabepolitik beruht auf Umsätzen

Die Vergabepolitik von Hilfskrediten beruht auf den Umsätzen sowie den Lohnsummen. Zwei Faktoren die bei Startups meist tiefer ausfallen als bei bereits etablierten Firmen. Dies hat zur Folge, dass Darlehen entweder sehr tief ausfallen oder überhaupt nicht genehmigt werden.

Der Branchenverband verweist zudem darauf, dass in der jetzigen Situation kaum neue Investitionen getätigt werden. In Zeiten des Anlagenotstand waren wohl viel mehr Risikokapitalgeber bereit, ihr Geld in Blockchain-Startups zu stecken. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten werden sich viele Investoren aber nun zweimal überlegen, ob sich ein Startup wirklich halten kann, um in Zukunft Rendite zu erzielen.

Zumal vielen Geschäftsmodellen, die sich der Blockchain-Technologie verschrieben haben, noch immer ein in der Realwirtschaft umsetzbarer Nutzen fehlt. Das Hoffen auf die Politik wird nun zur Geduldsprobe: Ohne finanzielle Unterstützung sei das «Crypto Valley» bald ein «Death Valley». Es bleibe daher zu hoffen, dass die Politik sich den dringendsten Fragen aus dem Crypto Valley annehme.

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