Daimler und Diesel: Aktionäre lassen nicht locker

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Deutschland,

Diesel-Debatte und Kartell-Vorwürfe - beide Themen könnten Daimler womöglich noch sehr viel Geld kosten. Die Aktionäre dürften daher auch in diesem Jahr mit vielen Fragen zur Hauptversammlung kommen.

Daimlers Dieter Zetsche spricht vor den Aktionären.
Daimlers Dieter Zetsche spricht vor den Aktionären. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An der Hauptversammlung von Daimler dürften die Aktionäre einige Fragen haben.
  • Im Mittelpunkt stehen die Diesel-Debatte sowie Kartell-Vorwürfe.

Trotz der Rekordzahlen für 2017 muss sich die Daimler-Spitze bei der Hauptversammlung kommende Woche wieder auf Gegenwind einstellen. Vor allem das Dauerthema Diesel und die Kartellvorwürfe lassen Aktionärsvertreter nicht los. «Das kommt alles auf den Tisch», sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler. Zur Sprache kommen sollen am Donnerstag ausserdem die jüngst verkündete Zusammenlegung des Car-Sharing-Angebots mit BMW, die geplante Umstrukturierung des Konzerns und nicht zuletzt der Einstieg des chinesischen Milliardärs Li Shufu als neuer Daimler-Hauptaktionär - der im Übrigen nicht persönlich erscheinen wird.

Diesel-Skandal auch bei Daimler

Auch andere Aktionärsvertreter verlangen Aufklärung in der Debatte um den Schadstoffausstoss der Fahrzeuge. Daimler lässt seit vergangenem Jahr insgesamt drei Millionen Diesel-Fahrzeuge per Software-Update nachbessern. Den Vorwurf, illegale Abschalteinrichtungen verwendet zu haben, hat der Konzern stets zurückgewiesen. Das Kraftfahrt-Bundesamt hatte diesen Verdacht zuletzt beim Transporter Vito geäussert. Eine abschliessende Einschätzung der Behörde steht aber noch aus.

Kartell-Vorwürfe

Kritik gibt es auch am Aufsichtsrat und dessen Umgang mit den Vorwürfen, Daimler habe sich mit anderen Herstellern jahrelang über Technik, Kosten und Zulieferer abgesprochen. Daimler hatte sich selbst bei den Behörden angezeigt, die EU-Kommission prüft den Fall derzeit aber noch. Spätestens nachdem die EU den Konzern in einem anderen Fall, dem Lkw-Kartell, mit einer Milliardenstrafe belegt hatte, hätten die Aufseher aktiv werden müssen, um ein solches Vorgehen intern zu unterbinden, heisst es in einem Antrag des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

Was diese illegalen Preisabsprachen unter Lastwagenherstellern angeht, attestiert Tüngler dem Gremium aber inzwischen durchaus den Willen, zur Aufklärung beizutragen. «Wir erkennen, dass der Aufsichtsrat die Sache sehr ernst nimmt und nicht wie bei Volkswagen versucht wird, die Probleme unter den Teppich zu kehren», sagte er.

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