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Bericht: Daimler will beim Personal noch stärker sparen

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Deutschland,

Der Autobauer Daimler hat wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal einen Milliardenverlust gemacht und will seine Personalkosten einem Medienbericht zufolge nun deutlich stärker reduzieren als bislang bekannt.

Mercedes-Stern
Mercedes-Stern - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Autobauer verzeichnet in Corona-Krise Quartalsverlust von 1,68 Milliarden Euro .

Wie das «Handelsblatt» am Freitag unter Berufung auf Konzernkreise berichtete, sollen die jährlichen Ausgaben um rund zwei Milliarden Euro sinken. Bislang hatte der Vorstand Einsparungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro angekündigt.

Insgesamt steht laut «Handelsblatt» damit ein Abbau von rund 20.000 Arbeitsplätzen im Raum. Dieser solle sozialverträglich stattfinden. Personalvorstand Wilfried Porth hatte zuletzt angekündigt, dass mehr als 15.000 Stellen gestrichen werden müssen. Weitere Details hatte er nicht genannt.

Daimler äusserte sich auf Anfrage nicht zu den Zahlen in dem Bericht. Zugleich erklärte der Konzern, angesichts der Herausforderungen durch die Restrukturierung der Automobilindustrie und durch die Corona-Pandemie seien «Einsparungen bei Investitionen, Materialkosten und bei den Personalkosten notwendig». Hierzu befinde sich das Unternehmen in Gesprächen mit dem Betriebsrat.

Betriebsratschef Michael Brecht erklärte, es müsse nun darum gehen, «tragfähige Lösungen für die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation zu finden». Der Wandel müsse «mit der Belegschaft gelingen, nicht gegen sie». Zugleich betonte Brecht, dass Personalkosten nicht der einzige Hebel seien, um Kosten zu sparen. «Hier muss das Management Antworten liefern», forderte er.

Am Donnerstagabend hatte der Konzern mitgeteilt, dass der Stuttgarter Autobauer im zweiten Quartal von April bis Juni laut vorläufigen Ergebnissen einen Verlust vor Zinsen und Steuern in Höhe von 1,68 Milliarden Euro verbuchte. Abgesehen vom Vorjahresquartal, in dem Daimler aufgrund von Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal ins Minus geraten war, war es der erste Quartalsverlust für den Konzern seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009.

Daimler musste bereits in den ersten drei Monaten des Jahres wegen der Corona-Pandemie einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. Von Januar bis März brach der Gewinn nach Unternehmensangaben um 92 Prozent ein und betrug 168 Millionen Euro. Der Umsatz ging um sechs Prozent auf 37,2 Milliarden Euro zurück.

«Hinter uns liegt ein komplexes Quartal», erklärte Daimler-Chef Ola Källenius. Bereits bei der virtuellen Hauptversammlung seines Konzerns in der vergangenen Woche hatte er angesichts des coronabedingt deutlichen Absatzrückgangs im ersten Halbjahr striktere Sparmassnahmen angekündigt.

Wie das «Handelsblatt» berichtete, will Källenius zudem nun seine Strategie schärfen: «Wir wollen zurück zu unserem Kern als Hersteller von modernen Luxusfahrzeugen. Die Zukunft von Mercedes liegt eher am oberen Ende der Fahrzeugsegmente», sagte er der Zeitung. Eine Expansion in untere Pkw-Segmente, wie sie etwa noch sein Vorgänger Dieter Zetsche unternahm, lehnt er demnach ab.

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