Viele Parkplätze in den Innenstädten sind für aktuelle Autos zu wenig breit. Das Problem liegt bei den Autobauern, aber auch bei den Konsumenten.
SUV VW
Dieser SUV von VW ragt deutlich über das Parkfeld in der Stadt Bern hinaus. - Twitter/VCSBern

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein durchschnittlicher Neuwagen ist heute 1,8 Meter breit.
  • Seit 1990 sind die Autos um 12 Zentimeter in die Breite gewachsen.
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Deutlich ragt der VW-Geländewagen über das Parkfeld hinaus. Für den Verkehrsclub ist klar: Das Auto ist zu gross für das Parkfeld, nicht umgekehrt. Der TCS findet hingegen, dass Parkplätze für alle zugelassenen Autos der Schweiz gross genug sein sollten. Der Zoff dürfte noch lange andauern.

Fakt ist: In der Schweiz gibt es Normen, wie Parkplätze zu gestalten sind. Diese hat der Schweizerische Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute ausgearbeitet.

Im Fall von Längsparkfeldern am Strassenrand empfehlen die Experten eine Breite von 1,90 Meter innerhalb der Markierung. Gemessen vom Trottoir bis zum äusseren Ende der Markierung sind es 2.20 Meter.

Die Norm ist kein Gesetz, aber eine ungeschriebene Regel. Nur: Gerade in Innenstädten sind viele Parkplätze noch nach früheren Empfehlungen erstellt worden – und entsprechend kleiner. Nachbessern ist nicht immer möglich, gerade an Strassen.

Autos deutlich gewachsen

Autos werden immer grösser. Gemäss einer Studie des Car-Instituts ist ein durchschnittlicher Neuwagen seit 1990 im Schnitt um 12 Zentimeter in die Breite gewachsen. Damit sind neue Autos im Schnitt 1,80 Meter breit.

Dies zeigt etwa das Beispiel des VW Golf. Das Urmodell von 1974 war 1,60 Meter breit, das aktuelle Modell ist 19 Zentimeter breiter. Mittlerweile ist der Polo, der einer Fahrzeugklasse tiefer angesiedelt ist, grösser als der Ur-Golf.

Das Wachstum erklären die Autobauer einerseits mit erhöhter Crashsicherheit. In den 70er-Jahren war Seitenaufprallschutz kein Thema, heute kaum wegzudenken. Die Sicherheitskonstruktionen benötigen Platz, was das Fahrzeug breiter macht.

VW Golf
Auch der VW Golf ist deutlich gewachsen. - TCS

Heutige Autos sind komfortabler, selbst Kleinwagen. Hersteller verbauen mehr Dämmmaterialien, was den Geräuschpegel im Fahrzeug senkt, aber auch Platz braucht. Auch ist im Innenraum das Platzangebot heute gerade in kleineren Autos besser, was sich ebenso auf die Fahrzeugbreite auswirkt.

Schlussendlich sind die Autokäufer der entscheidende Faktor. Statt einen Mittelklasse-Kombi, kaufen viele heute lieber ein SUV. Beispiel BMW 3er: Das aktuelle Modell ist 1,83 Meter breit. Der Vergleichbare SUV X3 ist mit 1,89 Metern sechs Zentimeter breiter.

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