Auto-Papst Ferdinand Dudenhöffer fordert teurere Parkplätze für SUVs
Autos werden immer grösser. Der deutsche Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer fordert nun: Wer mehr Platz im Parkhaus braucht, soll mehr zahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer findet, dass Fahrer von grossen Autos mehr für den Parkplatz zahlen sollen.
- Autos sind in den letzten Jahrzehnten ständig gewachsen. Das stärkste Wachstum verbuchen allerdings Kleinwagen.
Es wird eng in den Parkhäusern. Autos werden immer grösser, selbst Kleinwagen. Kommt dazu, dass seit Jahren ein SUV-Boom herrscht. Die brauchen mehr Platz als vergleichbare Limousinen und Kombis. Resultat: Die Autos ragen in älteren Parkhäusern oft über die Plätze hinaus.
Der Duisburger Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer hat für dieses Problem erkannt. Er findet, dass man SUV-Fahrer stärker zur Kasse bitten soll. «Von Fahrern grosser Autos höhere Parkgebühren zu verlangen, ist nichts Unanständiges. Sie zahlen ja auch mehr für Sprit », sagt er der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung». Der «Auto-Papst» schlägt darum vor, bei den Einfahrten Scanner aufzustellen, die die Grösse eines Fahrzeuges messen und so die Höhe für die Parkgebühr berechnen.
Merklich gewachsen
Laut einer Studie von Dudenhöffers Car-Instituts ist die Breite der Neuwagen seit 1990 im Schnitt um 12,3 Zentimeter auf über 1,8 Meter gewachsen. Die Kritik des Professors richtet sich darum auch an die Hersteller. Sie vergrössern die Autos bei fast jeden Modellwechsel. Das grösste Wachstum verbucht die Studie allerdings nicht bei SUV, sondern bei Kleinwagen. Ein heutiger Opel Corsa ist heute breiter als ein VW Golf vor 27 Jahren. Obwohl dieser auf dem Blatt eine Fahrzeugklasse grösser ist.
Den Trend beobachtet auch der TCS. «Aus unserer Sicht muss die geltende Norm für öffentliche Parkplätze angepasst werden», sagt Sprecher David Venetz. «In diesem Zusammenhang ist es für den TCS nachvollziehbar, dass grössere Parkfelder teurer sein werden.» Für ihn ist aber wichtig: «Die Anpassung der Parkplatzgrössen darf nicht zu einem Abbau von Parkplätzen führen.»
Beim Verkehrs-Club der Schweiz hält man Duddenhöffers Vorschlag für nachvollziehbar. Doch: «Die Wirtschaftlichkeit der Parkhäuser ist Sache der Parkplatzbetreiber», sagt Martin Enz, interimistischer Geschäftleiter. Er hält fest: «Allgemein nehmen Autos jedoch extrem viel Platz weg, weil sie mehr herumstehen als gefahren werden.»