Deutsche Baumschulwirtschaft warnt vor No-Deal-Brexit
Die deutsche Baumschulwirtschaft sorgt sich wegen eines möglichen Brexits ohne Abkommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Pflanzen könnten durch lange Wartezeiten vor dem Zoll verderben.
Besonders verzögerte Transporte durch lange Wartezeiten vor dem Zoll könnten für die Betriebe zum Problem werden, teilte der Bund deutscher Baumschulen (BdB) am Donnerstag mit. Denn die exportierte Ware könne dann leicht verderben.
Der EU-Austritt des Vereinten Königreichs ist für den 29. März geplant. Schon jetzt leidet die britische Wirtschaft darunter. Das Unterhaus in London wird noch am Donnerstag über einen möglichen Aufschub des Brexit über das bisherige Austrittsdatum hinaus abstimmen. Auch über ein mögliches zweites Referendum wird in jüngster Zeit in Grossbritannien intensiver debattiert, nachdem bislang keine Lösung für das künftige Verhältnis zur EU gefunden wurde. Ein Austritt ohne Abkommen hätte indes weitreichende Folgen für den Handel zwischen Grossbritannien und den EU-Staaten.
«Die Auswirkungen eines No-Deal-Brexit sind für die Baumschulwirtschaft nicht abzusehen», sagte BdB-Geschäftsführer Markus Guhl. Er hoffe auf eine gute europäische Lösung. Höhere Handelskosten und mangelnde Flexibilität durch neue Inspektionen könnten die Branche zusätzlich belasten.
Jährlich produziert die deutsche Baumschulwirtschaft nach eigenen Angaben Gehölze im Wert von über einer Milliarde Euro. Viele davon landen auch in Grossbritannien - so stammen die Bäume rund um das Wembley-Stadion genauso aus Deutschland wie Gehölze für die bekannte jährliche Chelsea Flower Show.
Selbst bei einem harten Austritt werden deutsche Betriebe laut BdB weiterhin Pflanzen nach Grossbritannien exportieren. Aufgrund der strengen deutschen Pflanzenschutzverordnungen könnten sie den Anforderungen nach einem No-Deal-Brexit standhalten.