Deutsche Wirtschaft erreicht ein Sommerhoch

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Deutschland,

Der Handelsstreit zwischen der EU und den USA scheint sich zu entspannen. Damit profitiert auch die deutsche Wirtschaft und erreicht ein Hoch.

Der ehemalige Präsident des Ifo-Instituts Hans-Werner Sinn spricht an einer Pressekonferenz.
Der ehemalige Präsident des Ifo-Instituts Hans-Werner Sinn spricht an einer Pressekonferenz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Wirtschaft ist beflügelt von der Entschärfung im Handelsstreit.
  • Befragte Unternehmen bewerten die aktuelle Lage als erneut sehr zufrieden.

Beflügelt von der Entschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und der EU hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im August merklich gebessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 101,7 im Juli auf 103,8 Punkte, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Montag mitteilte. Demnach bewerten die befragten Unternehmen ihre aktuelle Lage erneut zufriedener, ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate waren sogar deutlich besser als im Juli.

Der Index stieg insgesamt auf den höchsten Wert seit Februar. Im verarbeitenden Gewerbe stieg er erstmals wieder nach sechs Rückgängen in Folge. Die dort vertretenen Unternehmen hätten «merklich optimistischere Erwartungen», vor allem in der Automobilbranche, erklärte das Institut. Mehr Unternehmen planten eine Ausweitung der Produktion.

Bessere Stimmung und Optimismus

Im Dienstleistungssektor sprach das Institut von einem «deutlich verbesserten» Geschäftsklima. Nicht nur waren die Dienstleister zufriedener mit ihrer aktuellen Lage, zusätzlich stiegen die Erwartungen so stark wie zuletzt im Juni 2009. Im Handel stieg der Index leicht, die Bauunternehmer zeigten sich laut Ifo «deutlich optimistischer» für das kommende Halbjahr.

Ifo-Präsident Clemens Fuest sprach von einem «Sommerhoch» der deutschen Wirtschaft. Neben einer starken Binnenkonjunktur trage die Entwicklung im Handelskonflikt mit den USA zur besseren Stimmung bei. Die aktuellen Zahlen deuten demnach auf ein Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent im dritten Quartal hin.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump hatten sich Ende Juli nach monatelang verhärteten Fronten auf einen Plan zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten verständigt. Demnach soll unter anderem ein fast vollständiger Abbau von gegenseitigen Beschränkungen im Handel mit Industriegütern angepeilt werden.

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