Deutscher Entwicklungsminister rät zu fairen Produkten

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Deutschland,

«Wir bauen unseren Wohlstand noch viel zu oft auf dem Rücken Afrikas auf»: Gerd Müller ruft in der Weihnachtszeit zum Kauf fairer Produkte auf.

Ein Fairtrade Logo ist auf der Verpackung eines Schokoladen-Nikolaus zu sehen.
Entwicklungsminister Gerd Müller will, dass Konsumenten beim Kauf auf fair gehandelte Produkte achten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Gerd Müller sollen Konsumenten beim Weihnachtskauf auf faire Produkte achten.
  • Der deutsche Entwicklungsminister will 2019 eine Kampagne gegen Kinderausbeutung starten.

Entwicklungsminister Gerd Müller hat die Konsumenten in der Weihnachtszeit aufgerufen, besonders auf den Kauf fair gehandelter Produkte zu achten. «Wir bauen unseren Wohlstand noch viel zu oft auf dem Rücken Afrikas auf. Jetzt zur Weihnachtszeit werden 150 Millionen Schoko-Nikoläuse in Deutschland verkauft, aber nur die Hälfte des Kakaos wurde fair produziert», sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Der Rest kann immer noch mit Sklavenarbeit, ausbeuterischer Kinderarbeit, Hungerlöhnen und Abholzung des Regenwalds hergestellt werden. Das ist auch eine Aufforderungen an die Konsumenten: Schaut hin, was ihr kauft.»

Im kommenden Jahr werde er dazu eine Kampagne gemeinsam mit dem evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt und anderen Organisationen starten. «Stoppt die Kinderausbeutung. Es darf nicht sein, dass wir Güter nach Europa importieren, in denen ausbeuterische Kinderarbeit steckt», sagte Müller. Das fange beim Kaffee an und höre beim Grabstein auf, den vielfach Kinder unter erbärmlichsten Zuständen in den Steinbrüchen bearbeiteten.

Allerdings sei es nicht einfach, dagegen vorzugehen, weil Kinder in den ärmeren Ländern oftmals zum Familieneinkommen beitragen müssten. Der erfolgreichste Weg sei es, existenzsichernde Löhne für die Eltern zu zahlen. Kinder müssten häufig arbeiten, damit die Familie überhaupt überleben könne.

Müller bekräftigte, dass er gesetzliche Regelungen anstrebe, wenn Unternehmen und Branchen das Problem nicht selbst in den Griff bekämen. «2019 werden wir zum ersten Mal genau überprüfen, ob die grösseren deutschen Unternehmen ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachkommen. Wenn wir mit Freiwilligkeit nicht grössere Fortschritte machen, wird der Gesetzgeber handeln und diese Standards festschreiben», sagte der Minister.

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