Dickes Auftragsminus für deutsche Elektroindustrie
Die Branche verzeichnet seit Monaten deutlich weniger Neubestellungen als vor Jahresfrist. Bei vielen Unternehmen hat die Skepsis wieder zugenommen.
Die Auftragsflaute in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im März nochmals verschärft. Mit Minus 17,8 Prozent fiel der Rückgang der Neubestellungen in dem Monat so hoch aus wie seit fast vier Jahren nicht, wie der Branchenverband ZVEI am Freitag in Frankfurt mitteilte.
Im gesamten ersten Quartal verbuchten die Unternehmen 13,5 Prozent weniger neue Aufträge als im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze lagen im Zeitraum Januar bis einschliesslich März mit 55,3 Milliarden Euro um 8,9 Prozent unter dem Niveau des ersten Quartals 2023.
Sowohl im März als auch in den drei ersten Monaten des laufenden Jahres gab nach ZVEI-Angaben vor allem die Nachfrage aus dem Inland nach. Im März verfehlten die Inlandsorders den Vorjahreswert um gut ein Viertel (minus 25,7 Prozent), im ersten Vierteljahr gingen die Bestellungen inländischer Kunden um 15,2 Prozent zurück. Die Aufträge von Geschäftspartnern aus dem Ausland nahmen im März um 11,1 Prozent zum Vorjahresmonat ab. Für das erste Quartal ergab sich im Auslandsgeschäft ein Minus von 12,1 Prozent.
Mit Blick nach vorne nimmt in der Branche der Pessimismus wieder zu. «Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist nach vier Anstiegen in Folge im April 2024 wieder etwas zurückgefallen», erläuterte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. «Sowohl die Lagebeurteilung als auch die nach vorne gerichteten allgemeinen Geschäftserwartungen fielen ungünstiger aus als noch im März.» Was den Export angeht, sind die Unternehmen in Summe allerdings etwa zuversichtlicher geworden.