Die Europäische Zentralbank verändert den Leitzins nicht

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Deutschland,

Seit kurzem hat die Europäische Zentralbank Christine Lagarde als neue Chefin. Die Veränderung bleibt wohl beim Personalwechsel. Die Leitzinsen bleiben gleich.

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Die Europäische Zentralbank hat im Dezember Christine Lagarde zur Präsidentin gemacht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die neue EZB-Chefin Christine Lagarde belässt die Leitzinsen unverändert.
  • Ab Januar werde der Rat für eine Neubewertung «jeden einzelnen Stein umdrehen», sagte sie.
  • Zudem soll das Themenspektrum um Klimawandel oder Frauenförderung erweitert werden.

Die neue Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde hat die Leitzinsen nicht angetastet. Sie will die Geldpolitik der EZB aber intensiv überprüfen.

«Nach 16 Jahren derselben Strategie» wolle sie diese vorerst respektieren. Das sagte Lagarde am Donnerstag nach der Sitzung des EZB-Rats zur Zinsentscheidung in Frankfurt am Main. Sie kündigte aber an, ab Januar werde der Rat für eine Neubewertung «jeden einzelnen Stein umdrehen».

Europäische Zentralbank lässt Leitzins unverändert

Die Europäische Zentralbank belässt den Einlagezins für Banken unverändert bei minus 0,5 Prozent, wie Lagarde erklärte. Auch der zentrale Leitzins von 0,0 Prozent bleibt demnach auf seinem Rekordtief. Bei kurzfristigen Kapitalspritzen und sogenannten Übernachtkrediten werden ebenfalls wie bisher 0,25 Prozent Zinsen fällig.

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Nach Sonnenuntergang spiegeln sich die Lichter der Bankentürme und Hochhäuser im Wasser des Main, während im Vordergrund die Europäische Zentralbank (EZB) in die Höhe ragt. - dpa

Durch die Niedrigzinsen sollen Konjunktur und Inflation angeschoben werden. Die Europäische Zentralbank strebt eine Teuerungsrate von knapp unter zwei Prozent an. Sie prognostiziert aber nur einen Anstieg auf 1,6 Prozent bis 2022.

Lagarde sagte, die EZB sei «bereit, alle ihre Instrumente soweit erforderlich anzupassen», damit die Inflation sich dem angestrebten Ziel nähert.

Kurs von Mario Draghi fortgesetzt

Der EZB-Rat bleibt mit der aktuellen Zinsentscheidung auf dem expansiven geldpolitischen Kurs von Lagardes Vorgänger Mario Draghi. Für den musste dieser zuletzt viel Kritik einstecken musste.

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Der scheidende EZB-Präsident Mario Draghi (links) steht auf einem Festakt anlässlich des Wechsels an der Spitze der EZB neben seiner Nachfolgerin Christine Lagarde. - keystone

Der negative Einlagezins soll Banken animieren, das Geld für die Kreditvergabe auszugeben. Mittlerweile geben jedoch erste Kreditinstitute den Strafzins auch an private Sparer weiter. Auch an ihren Anfang November gestarteten Anleihekäufen für 20 Milliarden Euro monatlich hält die EZB nach Draghis Abschied weiter fest.

Lagarde: «Neubewertung wird ihre Zeit brauchen»

Nun sei aber «der geeignetste Zeitpunkt, um die Effektivität und Angemessenheit jedes einzelnen Instruments nachzuprüfen», sagte Lagarde. Die erste Neubewertung seit 2003 «wird ihre Zeit brauchen», soll laut der EZB-Chefin aber vor Ende 2020 abgeschlossen sein. Das Ziel der Notenbank sei Preisstabilität, evaluiert werde der Weg dorthin.

Zudem plant die 63-Jährige, das Themenspektrum der Zentralbank um gesellschaftliche Fragen wie Klimapolitik und Frauenförderung zu erweitern. Sie appellierte am Donnerstag an die anwesenden Journalisten in Frankfurt, ihren «eigenen Stil» der Kommunikation nicht übermässig zu interpretieren: «Ich werde ich selbst sein und darum vermutlich anders.»

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