Diese Kampfjets stehen der Schweiz zur Auswahl

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Die Schweiz gibt die Starterlaubnis für neue Kampfjets. Aktuell stehen der Landesregierung vier Hersteller zur Auswahl. Nau.ch zeigt die grosse Übersicht.

Viola Amherd Fanny Chollet
Bundesrätin Viola Amherd (l) und Berufsmilitärpilotin Fanny Chollet dürfen neue Kampfjets kaufen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz hat die Beschaffung von neuen Kampfjets angenommen.
  • Nun muss sich die Regierung für einen der vier Hersteller entscheiden.

Das Volk hat entschieden: Die Schweiz braucht neue Kampfjets. Nach einem bis zuletzt offenen Rennen sprach sich gestern eine knappe Mehrheit für neue Flieger aus.

Bedeutet: Die seit 1978 und 1996 im Einsatz stehenden Kampfflugzeuge werden für maximal 6 Milliarden Franken ersetzt. Welche es sein sollen, ist noch unklar. Aktuell stehen vier verschiedene Jets zur Auswahl. Hier eine Übersicht.

Eurofighter Typhoon: Europas schnellster Fighter

Schneller, höher und zuverlässiger: Der Eurofighter Typhoon gehört zu den fortschrittlichsten Kampfflugzeugen der Gegenwart. Dank seinen zwei Eurojet EJ200-Mantelstromtriebewerken schiesst der Flieger in weniger als 90 Sekunden auf rund 10 Kilometern Höhe.

Eurofighter Typhoon
Ein Modell des Eurofighter Typhoon. - Keystone

Der Eurofighter von Airbus bietet dem Nutzerstaat zudem vollständige Datenhoheit und Technologiezugang, was der Schweiz einen völlig unabhängigen Betrieb ermöglicht. Ein gewichtiger Vorteil für einen neutralen Staat wie die Schweiz.

F/A-18: Unser langjähriger Freund

Der F/A-18 von Boeing ist kein Unbekannter. Die Schweiz besitzt bereits 30 Stück davon. Doch dank einem grossen Make-Over wurde der Flieger zur Super Hornet. Bedeutet: 25 Prozent mehr Tragfläche, 35 Prozent mehr Schub und 33 Prozent gesteigerte Treibstoffkapazität.

F/A-18
Ein älteres Modell des F/A-18 wird auf den Start vorbereitet. - Keystone

Rafale: Fighter und Packesel zugleich

Der Rafale ist eine eigentliche Seltenheit. Bislang wurden nur 196 Stück produziert – und das im nationalen Alleingang.

Rafale
Das französische Rafale-Kampfflugzeug in Aktion. - Keystone

Der wohl grösste Vorteil: die ultimative Tragfähigkeit. Der Flieger aus dem Hause Dassault hat eine Waffenlast von satten 9,5 Tonnen. Doch auch die Auslegung als leichtes, vielseitiges und trägergestütztes Gefährt unterscheidet die Rafale von anderen Modellen.

F-35A: Der Liebling der USA

Die F-35A ist ein Mehrzweckflugzeug und somit ideal zur Überwachung. Sie bietet konventionelle Start- und Landefähigkeiten und wurde bereits von drei Zweigen des US-Militärs, sowie von internationalen Partnern und Kunden aus der ganzen Welt angenommen.

F-35A
Ein Lockheed Martin F-35A-Kampfflugzeug vor dem Start. - Keystone

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 1.6 ist die F-35A von Lockheed Martin eine wahre Rakete.

USA oder Europa?

Bis im November müssen die Hersteller ihre zweite und entscheidende Offerte einreichen. Danach hat der Bundesrat die Qual der Wahl. Die Frage, ob Europa oder USA spielt dabei eine entscheidende Rolle.

«Kauft die Schweiz ein amerikanisches Flugzeug, heisst das, dass die USA kontrollieren werden, wie wir ihre Technologien verwenden», erklärt die ehemalige Aussenministerin Micheline Calmy-Rey gegenüber den «CH Media»-Zeitungen.

Micheline Calmy-Rey
Die frühere Bundesrätin und Aussenministerin Micheline Calmy-Rey. - Keystone

Würde sich die Schweiz hingegen für ein französisches oder deutsches Flugzeug entscheiden, seien wir auf deren Unterstützung angewiesen. Letztlich geht es also nur «darum, ob wir uns unter einen transatlantischen oder einen deutsch-französischen Verteidigungsschirm stellen».

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