Diese Währungen machen dem Schweizer Franken Konkurrenz
Die Schweiz besitzt eine traditionell starke Währung. Jüngst allerdings gewinnen immer mehr Devisen gegenüber dem Franken an Wert. Die Gründe variieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Rubel gewinnt gegenüber dem Schweizer Franken immer mehr an Wert.
- Auch andere Weltwährungen konnten sich zuletzt massiv aufwerten.
- Die Hauptgründe liegen im Ukraine-Krieg und in den steigenden Zinsen.
Über Jahrzehnte hinweg hat der Schweizer Franken an Wert zugelegt und sich damit zu einer der stärksten Währungen etabliert. Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges allerdings steht der Devisenmarkt Kopf. So haben sich in den letzten Wochen zahlreiche Währungen gegenüber dem Franken aufgewertet.
Allen voran: der Rubel. Allein in den letzten zwölf Wochen hat sich der Wert der russischen Währung gegenüber dem Schweizer Franken verdoppelt. Musste man also kurz nach Kriegsausbruch für einen Franken rund 120 Rubel bezahlen, sind es heute 60 Rubel.
Ob der Wechselkurs allerdings eine Bedeutung hat, bezweifelt Alessandro Bee. Der Ökonom im Chief Investment Office Global Wealth Management bei der Credit Suisse verweist dabei auf die Sanktionen gegen Russland.
Ihretwegen wird der Rubel nicht mehr durch die Marktkräfte getrieben, sondern durch Massnahmen der russischen Regierung. Und sie versucht aktuell alles, damit möglichst wenige Rubel verkauft, dafür umso mehr gekauft wird.
Euro bleibt weitgehend stabil
Ebenfalls deutlich an Wert zugelegt hat der US-Dollar. Die Weltwährung war Mitte des Monats sogar gleich auf mit dem Schweizer Franken – das erstmals seit fast zweieinhalb Jahren. Hauptgrund für die rasante Stärkung waren die steigenden Zinsen in den Vereinigten Staaten.
Inzwischen aber hat der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken wieder leicht abgegeben. «Die jüngsten Kommentare von Thomas Jordan und Andrea Mächler, dass auch bei der SNB über eine Zinserhöhung nachgedacht wird, haben das Bild wieder gekehrt», erklärt Bee.
Immer noch an Wert gewinnen hingegen Währungen sogenannter Emerging-Market-Länder. Der mexikanische Peso etwa hat in den letzten zwölf Wochen gegenüber dem Schweizer Franken fast 10 Prozent zugelegt; der brasilianische Peso sogar 12 Prozent. Beide Länder profitieren von den hohen Rohstoffpreisen und den steigenden Zinsen.
Überraschend wenig bewegt zum Schweizer Franken ist der Euro. Angesichts des Ukraine-Kriegs wäre eine Abwertung der Gemeinschaftswährung durchaus denkbar gewesen. Die angekündigten Leitzinserhebungen der Europäischen Zentralbank (EZB) konnten den Euro allerdings abfedern.