Diesel Skandal beschert VW Milliarden Kosten
Gestern wurde Audi zu einer Busse von 800 Millionen Euro verdonnert. Der Diesel-Skandal hat den Mutterkonzern Volkswagen schon Milliarden gekostet.
Das Wichtigste in Kürze
- Audi wurde in München zu einer Busse von 800 Millionen verdonnert.
- Volkswagen zahlte für Vergleiche in den USA bereits 25 Milliarden Dollar.
Der Diesel-Skandal kommt die Autobranche teuer zu stehen. Gestern wurde Audi zu einem Bussgeld von 800 Millionen Euro verdonnert. Die Münchner Staatsanwaltschaft verhängte gestern den Bescheid. Audi will dagegen kein Rechtsmittel einlegen.
Grund für das Bussgeld: «Abweichung von den regulatorischen Vorgaben bei bestimmten Dieselmotoren», heisst es in einer Medienmitteilung des Konzerns. Unbeschönigt ausgedrückt: Die Volkswagen-Tochter Audi hat jahrelang Diesel-Autos verkauft, bei denen die Abgas-Reinigung bewusst beschränkt wurde.
Der Mutterkonzern wurde ein paar Monate zuvor bereits zu einer saftigen Strafe verdonnert. Die Staatsanwalt Braunschweig hat Volkswagen im Sommer wegen Abgasmanipulation bei Diesel-Autos ein Bussgeld von einer Milliarde Euro aufgebrummt. Die höchste Geldbusse, die jemals in Europa einem Deutschen Unternehmen auferlegt worden ist.
Mega-Summen in den USA
Verglichen mit den USA sind die Bussen aber bescheiden. In Nordamerika hat der Konzern bereits über 25 Milliarden Euro für Vergleiche verbucht. Und dass, obwohl der Autobauer in Europa deutlich mehr Selbstzünder verkauft hat.
Weltweit musste der Volkswagen-Konzern 11 Milliarden Autos zurückrufen. Der Skandal kostete VW-Chef Martin Winterkorn den Posten, auch sein Nachfolger Matthias Müller wurde abgelöst. Audi-Chef Rupert Stadler musste gehen, nachdem er ins Visier der Ermittler gelangt ist.
Trotz aller Negativ-Schlagzeilen steht Volkswagen heute gut da. Nach Aufkommen des Diesel-Skandal hat sich der deutsche Konzern zum grössten Autobauer gemausert. Die Diesel-Verkäufe gehen zwar zurück, doch Kunden bleiben der Marke treu.