Dow Jones Industrial Average: Hohe Nervosität trotz Kursgewinnen
Der Dow Jones Industrial Average hat am Donnerstag einen leichten Kursgewinn verzeichnet. Trotzdem ist die Nervosität an der Wall Street noch immer gross.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Dow Jones Industrial Average hat am Donnerstag eine Verlustserie beendet.
- Trotzdem ist die Nervosität an der Wall Street weiterhin hoch: Rezessionssorgen bleiben.
Der Dow Jones Industrial Average hat am Donnerstag eine viertägige Verlustserie beendet. Somit schliesst der US-Leitindex und moderat im Plus. Börsianer sprachen von einer kleinen Gegenbewegung nach dem jüngsten Kursrutsch.
Die Nervosität am Aktienmarkt ist aber weiter hoch. Notenbankchef Jerome Powell hat am Freitag die Märkte auf eine weiterhin straffe Geldpolitik des Fed eingestimmt. Denn noch immer herrscht in den Vereinigten Staaten eine hohe Inflationsrate.
Deshalb haben die Rezessionssorgen noch immer die Oberhand an der Wall Street. Allerdings: Dauerhaft hohe Preissteigerungen sind noch schädlicher für die Wirtschaft.
Dow Jones Industrial Average: Kursgewinn um 0,46 Prozentpunkte
Der Dow Jones Industrial Average stieg um 0,46 Prozent auf 31'656,42 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,30 Prozent auf 3966,85 Punkte aufwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 legte minimal um 0,02 Prozent auf 12 274,63 Zähler zu.
Überraschend gute US-Konjunkturdaten hatten zwischenzeitlich für Abwärtsdruck gesorgt. Denn diese wurden als Zeichen für einen grösseren Spielraum der Fed für deutliche Zinserhöhungen gewertet.
So trübte sich die Stimmung im Dow Jones Industrial Average im August überraschend nicht weiter ein. Dies teilte das Institut for Supply Management mit. Zudem erholten sich die Auftragseingänge. Auch der Unterindikator für den Arbeitsmarkt legte zu.
Im Hinblick auf die Fed würden damit die Erwartungen untermauert, dass das Zinsniveau in diesem Monat nochmals kräftig erhöht wird. Grund dafür ist die Absicht, die Inflation enlich in den Griff zu bekommen. Das schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. «Die konjunkturelle Lage steht der Fed nicht im Weg», resümierte der Experte.
Weiterer Straffungskurs
Bereits vor Handelseröffnung hatten Zahlen vom Arbeitsmarkt den Straffungskurs der Fed gestützt. Der Jobmarkt entwickelt sich weiterhin solide, wie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeigten.
Auch ein stabiler Arbeitsmarkt gibt der Federal Reserve Rückendeckung, um weiter gegen die hohe Teuerung vorgehen zu können. Insofern dürften die Anleger am Freitag die monatlichen Arbeitsmarktdaten für August genau in den Blick nehmen.
Auch der Euro kommt unter Druck
Der Euro geriet nach den robusten US-Konjunkturdaten unter Druck und kostete in New York zuletzt 0,9945 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0004 (Mittwoch: 1,0000) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9996 (1,0000) Euro.
US-Staatsanleihen litten weiterhin unter der Aussicht auf deutliche Leitzinserhöhungen. Zuletzt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,72 Prozent auf 116,03 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,26 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit etwa zwei Monaten.