Eigentumswohnungen gingen 2024 weniger schnell weg als im Vorjahr
Im Jahr 2024 standen Eigentumswohnungen länger zum Verkauf als im Jahr zuvor. Das Angebot war aber noch nie so gross.
Das Wichtigste in Kürze
- Eigentumswohnungen wurden 2024 nicht so schnell verkauft wie im Vorjahr.
- Sie blieben im Durchschnitt 92 Tage im Angebot.
- Das Angebotsvolumen war aber grösser als je zuvor.
Die Verkäufer von Eigentumswohnungen haben 2024 gemessen an den Inseraten mehr Geduld gebraucht als im Jahr davor.
Gemäss den Verkaufszeiten wurden Wohnungen im Durchschnitt 92 Tage angeboten. Das sind 17 Tage länger als noch im Jahr 2023. Der Grund war eine stabile Nachfrage bei wachsendem Angebot.
Zwischen 2023 und 2024 stieg die Zahl der auf Immobilienportalen inserierten Eigentumswohnungen von rund 84'000 auf 100'000. Dies geht aus der am Dienstag publizierten Studie «Online Home Market Analysis» von Homegate und ImmoScout24 hervor.
Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Swiss Real Estate Institute (SwissREI) und dem Hauseigentümerverband Schweiz erstellt. Das Angebotsvolumen war demnach noch nie so gross.
Zentralschweiz mit der schnellsten Verkaufszeit
Im Jahr 2023 vermochte noch eine wachsende Nachfrage das zusätzliche Angebot ohne Verlängerung der Ausschreibungszeit zu absorbieren. So traf dies im Jahr 2024 nicht mehr zu.
Anbietende von Eigentumswohnungen mussten sich länger gedulden, bis der Verkauf des Objekts in trockenen Tüchern war. Und sie das Inserat deaktivieren konnten. Unter dem Strich bewirkten dies zusätzliche 16'000 Inserate.
Zürich, bisher die Region mit der schnellsten Verkaufszeit, wurde erstmals von der Zentralschweiz überholt.
Dort konnten Wohnungen im Durchschnitt nach 62 Tagen verkauft werden, während in Zürich die Verkaufszeit auf 67 Tage stieg. Insgesamt mussten Verkäufer in allen Regionen längere Wartezeiten in Kauf nehmen, besonders ausgeprägt im Tessin (168 Tage, plus 37 Tage).
Regionale Unterschiede und demografischer Wandel
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen zeigte regionale Unterschiede: Die Region Genfersee verzeichnete trotz eines Anstiegs der Inserate um 22 Prozent nur leicht längere Verkaufszeiten. Im Tessin musste zudem ein stärkerer Rückgang der Nachfrage beobachtet werden.
Der Anstieg des Angebots auf nahezu 100'000 Objekte wird von Peter Ilg in der Mitteilung als Folge von Bestandswechseln erklärt. Ilg ist Leiter des Swiss Real Estate Instituts.
Die ersten Baby-Boomer würden bald 80 Jahre alt. Das steigende Angebot an Wohnungen könne ein erstes Anzeichen dafür sein, dass der demografische Wandel auch im Eigentumswohnungsmarkt spürbar werde.
Die sinkenden Zinsen könnten die Nachfrage im laufenden Jahr ankurbeln, doch die Kapitalbeschaffung bleibe eine Herausforderung, sagte Ilg.
Markus Meier, Direktor des Hauseigentümerverbands Schweiz, verwies auf die hohen Preise als zentrale Hürde für den Erwerb von Wohneigentum. Besonders für junge Familien.
Die Online Home Market Analysis wird halbjährlich von ImmoScout24, dem Hauseigentümerverband Schweiz und dem Swiss Real Estate Institute veröffentlicht. Er bietet einen Blick auf den Markt für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in der Schweiz.
