Eine Übernahme der UPC durch Sunrise lohnt sich für Kunden nicht
Offenbar will Sunrise Konkurrentin UPC schlucken. Das macht aus Sicht der Unternehmen Sinn. Doch der Konsument dürfte kaum profitieren. Eine Analyse.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Gerüchten will Sunrise die Konkurrentin UPC übernehmen.
- Damit würde ein wichtiger Player vom Schweizer Markt verschwinden.
Glaubt man den Gerüchten, will Sunrise UPC schlucken. Nicht zum ersten Mal laufen Gespräche. Allerdings sind die Verhandlungen bisher gescheitert.
UPC-Besitzerin Liberty Global und Sunrise lehnten bisher jeden Kommentar ab. Fakt ist: Aus Sicht der Unternehmen könnte sich eine Übernahme durchaus lohnen. Nicht nur, um Kosten zu sparen.
Die Unternehmen ergänzen sich gut: UPC betreibt ein Kabelnetz, hat aber kein Mobilfunknetz. Sunrise bietet zwar auch TV an, doch UPC ist hier deutlich stärker.
Der Konkurrenzkampf im Telekom-Markt verschärft sich: Laut jüngsten Medienberichten will neben Sunrise, Swisscom und Salt offenbar auch der britische Telekom-Gigant Vodafone in der Schweiz ein 5G-Netz aufbauen.
Bessere Verhandlungsposition
Gemeinsam mit UPC hätte Sunrise mehr Gewicht. Auch gegen die Swisscom, welche nach wie vor den Schweizer Telekom-Markt dominiert. Doch auch im Ausland hätten die zusammengeschlossenen Unternehmen eine besser Verhandlungsposition. Etwa wenn es darum geht, Roaming-Preise auszuhandeln.
Drängt Vodafone wirklich in den Schweizer Markt, dürfte der Preiskampf sich verschärfen. Geschieht dies nicht, wäre die Fusion aus Kundensicht wohl negativ. Mit einem gewichtigen Player weniger, dürfte sich der Konkurrenzkampf nochmals abschwächen.
Denn selbst die Rolle der UPC im Mobilfunkmarkt sollte man nicht unterschätzen: Erst nachdem der Kabelnetzbetreiber grosszügig Roaming-Daten in seine Handyabos eingeschlossen hatte, zogen Sunrise und Swisscom nach.
Nicht nur die Innovation bliebe auf der Strecke: Flacht der Konkurrenzkampf im Telekom-Bereich weiter ab, dürften auch die Preise zulegen.