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Emmi erreicht Nachhaltigkeitsziele nur teilweise

Keystone-SDA
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Luzern,

Der Milchverarbeiter Emmi hat im vergangenen Jahr die erste Etappe seines Nachhaltigkeitsengagements abgeschlossen. Einige der 2016 gesteckten Etappenziele habe Emmi umsetzen können, andere - wie etwa die Themen Abfall und Verpackung - seien hingegen «Knacknüsse» gewesen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Nun hat sich Emmi bis 2027 weitere Ziele gesetzt.

Emmi chefin
Logo der Emmi. (Archivbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bereich der nachhaltig produzierten Milch etwa sei man auf Kurs, heisst es in der Mitteilung.

Den Angaben nach beträgt der Anteil der von Emmi in der Schweiz verarbeiteten nachhaltigen Milch 93 Prozent. Insgesamt verarbeitet Emmi jährlich rund 900 Tonnen Milch in der Schweiz.

Überhaupt befinde sich die Schweiz mit der Etablierung des Branchenstandards «Nachhaltige Schweizer Milch» und dem dazugehörigen Label «Swissmilk Green» auf gutem Weg. Das Label wurde 2019 eingeführt und stellt Anforderungen an die Milchwirtschaft: Zu den zehn Grundanforderungen gehören unter anderem Auslauf für die Kühe, zweimal tägliches Melken, einen mindestens dreiwöchigen Aufenthalt der Kälber auf dem Geburtsbetrieb sowie eine palmölfreie Fütterung. Diese zehn Grundanforderungen plus zwei Zusatzanforderungen aus einem Katalog müssen die Label-Betriebe erfüllen.

Ausserhalb der Schweiz sei die Situation jedoch komplexer, heisst es auf der Webseite von Emmi. Dort fehlten meist einheitliche Nachhaltigkeitsstandards und in Ländern wie Brasilien, Mexiko oder Tunesien sei das Bewusstsein für eine nachhaltige Milchwirtschaft noch wenig ausgeprägt. Emmi betreibt in 14 Ländern weltweit eigene Produktionsstätten und verarbeitet dort Milch aus der Region.

Zufrieden ist man bei Emmi auch mit der Reduktion des Treibhausgasausstosses. Das Ziel, den CO2-Ausstoss gegenüber 2014 um einen Viertel zu senken, habe man «praktisch erreicht», heisst es im Nachhaltigkeitsbericht.

Die eigenen Ziele verfehlt habe man hingegen im Bereich Abfall, Verpackung und Food Waste. «Zwar konnten wir unsere Lebensmittelabfälle in der Schweiz um über 10 Prozent senken. Insgesamt bleiben wir aber bei der Entwicklung der Abfallmenge hinter unseren Erwartungen», schreibt das Unternehmen im Bericht. Auch die Lebensmittelverschwendung sei um 11 Prozent reduziert worden. Das Ziel lag allerdings bei einer Reduktion um 20 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2017.

Dass man dieses Ziel verfehlt habe, sei «im Wesentlichen» auf die Aktivitäten in Tunesien zurückzuführen. Der dort entstehende Schlamm aus der Abwasserreinigung werde auf einer Deponie entsorgt. Emmi wollte den Schlamm als Dünger auf den Feldern einsetzen, was aber 2020 endgültig durch die dortigen Behörden verboten wurde. «Nun werden wir neue Lösungsansätze (Biogas, Kompost, Trocknung und Einsatz als Brennstoff) evaluieren und in die vertiefte Abklärung bringen», heisst es im Bericht.

Beim Food Waste dauere zudem ein Investitionsprojekt, das zu einer deutlichen Reduktion führen soll, länger als geplant. Deshalb würden die Reduktionsziele auf die nächste Strategieperiode verschoben.

Im Bereich Verpackung sei der Weg zur Kreislaufwirtschaft «erst vage sichtbar». Man habe zwar einige Erfolge erzielt und beispielsweise manche Multilayer-Verpackungen - diese sind nur schwer rezyklierbar - durch Monolayer ersetzt. Auch sei bei vielen Produkten Verpackungsmaterial eingespart worden. Doch um der Kreislaufwirtschaft noch einen Schritt näher zu kommen, hat Emmi vergangenes Jahr ein neues Fachteam für nachhaltige Verpackungen geschaffen.

Emmi berichtet bereits seit 2011 gemäss den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) über seine Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit und hat sich 2016 verbindliche Nachhaltigkeitsziele für die Periode bis 2020 gesetzt. Die vier Schlüsselbereiche waren nachhaltige Milchwirtschaft, Mitarbeiterentwicklung, Reduktion von Emissionen und Abfall.

Diese Ziele will Emmi auch für die kommende Strategieperiode, die bis 2027 dauert, beibehalten. Bis dann sollen zum Beispiel alle Milchlieferanten von Emmi, auch ausserhalb der Schweiz, nach einem lokal überdurchschnittlichen Standard Milch produzieren. Bei den Verpackungen will Emmi bis dann 100 Prozent Rezyklierbarkeit erreichen und ausserdem den Abfall und die Lebensmittelverschwendung im Vergleich zu 2017 um 50 Prozent reduzieren. Zudem soll der Treibhausgasausstoss gegenüber 2014 um 60 Prozent gesenkt werden.

Zusätzlich kommt für die neue Strategieperiode das Fokusthema Wasser hinzu. Bis 2027 will Emmi den eigenen Wasserverbrauch in Risikoregionen um 50 Prozent und allen anderen Regionen um 15 Prozent verringern.

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