Enten-Besitzerin wegen zu lautem Geschnatter ihrer Tiere angeklagt
Viel Lärm um tierische Krachmacher in Frankreich: Die Besitzerin von rund 50 Enten und Gänsen muss sich wegen Lärmbelästigung vor Gericht verantworten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nachbarn einer Entenzucht in Soustons beschweren sich über das Geschnatter der Tiere.
- Die Besitzerin muss sich nun vor dem französischen Gericht verantworten.
Am Dienstag soll der Prozess gegen die Frau in der Gemeinde Dax im Südwesten des Landes beginnen. Ein Ehepaar aus der Nachbarschaft hatte sich über den «unaufhörlichen Lärm» beschwert.
Der Streit habe vor rund einem Jahr begonnen, als die Nachbarn das Grundstück im Ort Soustons gekauft hätten, sagte die Besitzerin des Federviehs, Dominique Douthe, der Nachrichtenagentur AFP.
Den Klägern geht es nach eigenen Angaben nicht nur um das laute Geschnatter: Die Zucht befinde sich in der Nähe eines Wasserlaufs, der in ein Naturschutzgebiet fliesse, sagte die Ehefrau des Klägers. Dort sei die Haltung von Tieren nicht erlaubt. «Alle müssen sich an die Regeln halten», sagte sie.
Hilfe für die Enten
Derweil hat sich die Enten-Züchterin Unterstützung geholt: Sie kontaktierte Tierschutzorganisationen wie die Stiftung der früheren Schauspielerin Brigitte Bardot. Eine Petition zur Unterstützung der Enten hatte am Samstag bereits knapp 5000 Unterschriften.
Die Bürgermeisterin von Soustons, Frédérique Charpenel, schrieb in den Online-Netzwerken, dass es wichtig sei, die Charakteristika des Landlebens wie etwa die Landwirtschaft, die Viehzucht und die Fischerei zu schützen. Gleichzeitig sei ihr jedoch wichtig, neue Einwohner zu integrieren, teilte Charpenel mit.
Regelmässige Beschwerden über tierischen Lärm
In Frankreich kommt es immer wieder zum Streit um tierische Lärmbelästigungen: Am Donnerstag wird in Rochefort das Urteil um Hahn Maurice erwartet, der ein Ehepaar mit seinem frühen Morgengruss regelmässig um den Schlaf bringen soll. In einem ähnlichen Fall beschwerten sich Anwohner über zu laut quakende Frösche.
Der Bürgermeister des 400-Seelen-Dorfs Gajac, Bruno Dionis du Séjour, hatte aus diesem Grund angekündigt, die Geräusche auf dem Land als «nationales Kulturerbe» unter Schutz stellen zu lassen.