Erb-Preis-Spirale: Eigenheime werden wegen Erbschaften immer teurer
Die Eigenheimpreise stiegen letztes Jahr so stark wie noch nie seit der Einführung des Transaktionspreisindex von Raiffeisen 2015.

Das Wichtigste in Kürze
- Allein im letzten Jahr stiegen die Preise für Einfamilienhäuser um 10,3 Prozent.
- Die Preise für Stockwerkeigentum nahmen gleichzeitig um 7,2 Prozent zu.
Für breite Bevölkerungsschichten wird es immer schwieriger, Wohneigentum zu erwerben. Allein im letzten Jahr stiegen die Preise für Einfamilienhäuser um 10,3 Prozent und von Stockwerkeigentum um 7,2 Prozent. Dies war der grösste Anstieg, den Raiffeisen seit der Einführung seines Transaktionspreisindex im Jahr 2015 je verzeichnet hat.
Viele auf Erbvorbezüge angewiesen
Neben der gestiegenen Nachfrage nach Immobilien und den geringen Hypothekarzinsen gibt es noch andere Treiber der Preisspirale. Auch Erbschaften und Erbvorbezüge trieben die Preise nach oben, wie die Bank in einer Mitteilung am Donnerstag schreibt.
Aufgrund der steigenden Preise seien viele Immobilienkäufer auf Erbvorbezüge angewiesen, um das nötige Eigenkapital aufbringen zu können. Gleichzeitig trieben Erbschaften und Erbvorbezüge die Preise für Immobilien weiter in die Höhe.
«Erb-Preis-Spirale» dreht sich weiter nach ober
Die sogenannte «Erb-Preis-Spirale» würde sich mit der Pensionierung der wohlhabenden Generation der Babyboomer weiter nach oben drehen. «Dank ihrer grossen Vermögen stehen ihnen reichlich überschüssige Mittel zur Verfügung. Damit können sie ihren Sprösslingen beim Eigenheimkauf unter die Arme greifen», so Martin Neff. Der Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, liess sich so in der Mitteilung zitieren.
Am Immobilienmarkt seien die Hypothekarzinsen zwar leicht gestiegen, sie bewegten sich aber immer noch auf einem historisch tiefen Niveau. Raiffeisen spricht daher höchsten von einer «Mini-Zinswende». Die Finanzierungskonditionen für Immobilien seien damit weiterhin äusserst attraktiv und die Nachfrage werde unverändert hoch bleiben.