Erstes Halbjahr 2024: Meyer Burger legt tiefrote Zahlen vor

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Thun,

Die Solarfirma Meyer Burger steht vor grossen Herausforderungen. Hohe Verluste und Liquiditätsprobleme zwingen zu drastischen Massnahmen.

Meyer Burger Logo Berge
Der Photovoltaikhersteller Meyer Burger aus Thun BE hat tiefrote Zahlen vorgelegt. (Archivbild) - Keystone

Meyer Burger verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 einen massiven Verlust. Der operative Verlust (EBITDA) belief sich laut «aktien.guide» auf 123,5 Millionen Franken, unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 317,3 Millionen Franken.

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Diese Zahlen lagen deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Sie hatten mit einem geringeren EBITDA-Verlust von rund 74 Millionen Franken gerechnet.

Der Umsatz brach im gleichen Zeitraum ein. Er halbierte sich auf nur noch 48,7 Millionen Franken, wie «Marketscreener» berichtet.

Meyer Burger änderte Strategie

Hauptgrund für den Rückgang ist die Neuausrichtung des Unternehmens. Die Thuner fokussieren sich nun verstärkt auf den US-Markt.

Meyer Burger Karte Thun
Der Solarhersteller Meyer Burger hat seinen Hauptsitz im Thuner Stadtteil Gwatt. - Open Street Map

Dafür wurde die Produktion in Europa teilweise eingestellt. Das neue Werk in den USA hat gerade erst mit der Fertigung begonnen.

Diese Umstellung verlief nicht reibungslos. Das Unternehmen musste seine Pläne für eine Zellfabrik in den USA kurzfristig aufgeben.

Drastische Massnahmen sollen Unternehmen retten

Angesichts der prekären Lage ergreift der Hersteller von Solarzellen und -modulen drastische Massnahmen. Ein Restrukturierungsprogramm soll das Unternehmen retten.

Meyer Burger Photovoltaik
Meyer Burger greift zu drastischen Massnahmen, um aus dem Tal herauszufinden. (Symbolbild) - Keystone

Im Zuge dessen werden 200 Stellen gestrichen, vor allem in Europa. Auch der CEO und CFO haben das Unternehmen verlassen.

Verwaltungsratspräsident Franz Richter führt zusätzlich die operativen Geschäfte, wie «Marketscreener» meldet.

Kampf um Liquidität

Meyer Burger kämpft aktuell um seine Liquidität. Das Unternehmen will Solarmodule aus Lagerbeständen verkaufen.

Zudem sollen nicht mehr benötigte Vermögenswerte veräussert werden. Die Finanzierungslücke beträgt einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.

Meyer Burger verhandelt mit Inhabern von Wandelschuldverschreibungen, um frisches Kapital zu beschaffen.

Hoffnung auf Besserung

Trotz der düsteren Lage gibt es Hoffnungsschimmer. Die Produktion im US-Werk Goodyear wird hochgefahren.

Meyer Burger Werk
Meyer Burger zeigt sich in seinen Prognosen optimistisch. (Symbolbild) - Keystone

Meyer Burger erwartet für die zweite Jahreshälfte steigende Verkäufe von Solarmodulen. Langfristige Abnahmeverträge sichern den Absatz.

Für 2026 prognostiziert das Unternehmen laut «aktien.guide» einen Umsatz von 350 bis 400 Millionen Franken. Der EBITDA soll dann bei rund 70 Millionen liegen.

Unsichere Zukunft

Ob Meyer Burger diese Ziele erreichen kann, bleibt ungewiss. Die rasche Umsetzung der Restrukturierungsmassnahmen ist entscheidend.

Das Unternehmen selbst warnt: Es gebe keine Garantie, dass die Geschäftstätigkeit fortgeführt werden kann.

Die Meyer Burger Aktie spiegelt diese Unsicherheit wider. Laut «traderfox.com» liegt sie 95,4% unter ihrem 52-Wochen-Hoch.

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Kommentare

User #2558 (nicht angemeldet)

Ein Top-Marketing und Flexibilität in der Produktion ist das Rezept, um die Kurve zu kriegen. Die Leistung sollte konstant erhöht werden können, ohne dass die Produktion allzusehr umgestellt werden muss. Illusion?? Werbung im Tik-tok, ausgefallene Ideen braucht es mit Angabe dieser Trümpfe. Jedes Kind sollte Meyer-Burger kennen!

User #2558 (nicht angemeldet)

Meyer-Burger sollte viel mehr mit dem unvergleichbaren, hohen Qualitätsniveau, aber unbedingt auch mit der hohen Qualitätskonstanz werben. Die massive Befestigung der Panels trägt zur Q-Konstanz bei. zB. Man sollte Panels nicht nach 10 Jahren schon auswechseln müssen. Wer übernimmt die Produktehaftung bei Brand ich den Verteileranlagen oder auf Dächern ? Schweizer Firmen haben eine Produktehaftung zu tragen. Diese 2 Punkte sollten an erster Stelle in der Werbung zu finden sein. Das ist meine Meinung Roland Vogt, Lostorf

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