Erstes Halbjahr 2024: Meyer Burger legt tiefrote Zahlen vor
Die Solarfirma Meyer Burger steht vor grossen Herausforderungen. Hohe Verluste und Liquiditätsprobleme zwingen zu drastischen Massnahmen.
Meyer Burger verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 einen massiven Verlust. Der operative Verlust (EBITDA) belief sich laut «aktien.guide» auf 123,5 Millionen Franken, unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 317,3 Millionen Franken.
Diese Zahlen lagen deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Sie hatten mit einem geringeren EBITDA-Verlust von rund 74 Millionen Franken gerechnet.
Der Umsatz brach im gleichen Zeitraum ein. Er halbierte sich auf nur noch 48,7 Millionen Franken, wie «Marketscreener» berichtet.
Meyer Burger änderte Strategie
Hauptgrund für den Rückgang ist die Neuausrichtung des Unternehmens. Die Thuner fokussieren sich nun verstärkt auf den US-Markt.
Dafür wurde die Produktion in Europa teilweise eingestellt. Das neue Werk in den USA hat gerade erst mit der Fertigung begonnen.
Diese Umstellung verlief nicht reibungslos. Das Unternehmen musste seine Pläne für eine Zellfabrik in den USA kurzfristig aufgeben.
Drastische Massnahmen sollen Unternehmen retten
Angesichts der prekären Lage ergreift der Hersteller von Solarzellen und -modulen drastische Massnahmen. Ein Restrukturierungsprogramm soll das Unternehmen retten.
Im Zuge dessen werden 200 Stellen gestrichen, vor allem in Europa. Auch der CEO und CFO haben das Unternehmen verlassen.
Verwaltungsratspräsident Franz Richter führt zusätzlich die operativen Geschäfte, wie «Marketscreener» meldet.
Kampf um Liquidität
Meyer Burger kämpft aktuell um seine Liquidität. Das Unternehmen will Solarmodule aus Lagerbeständen verkaufen.
Zudem sollen nicht mehr benötigte Vermögenswerte veräussert werden. Die Finanzierungslücke beträgt einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.
Meyer Burger verhandelt mit Inhabern von Wandelschuldverschreibungen, um frisches Kapital zu beschaffen.
Hoffnung auf Besserung
Trotz der düsteren Lage gibt es Hoffnungsschimmer. Die Produktion im US-Werk Goodyear wird hochgefahren.
Meyer Burger erwartet für die zweite Jahreshälfte steigende Verkäufe von Solarmodulen. Langfristige Abnahmeverträge sichern den Absatz.
Für 2026 prognostiziert das Unternehmen laut «aktien.guide» einen Umsatz von 350 bis 400 Millionen Franken. Der EBITDA soll dann bei rund 70 Millionen liegen.
Unsichere Zukunft
Ob Meyer Burger diese Ziele erreichen kann, bleibt ungewiss. Die rasche Umsetzung der Restrukturierungsmassnahmen ist entscheidend.
Das Unternehmen selbst warnt: Es gebe keine Garantie, dass die Geschäftstätigkeit fortgeführt werden kann.
Die Meyer Burger Aktie spiegelt diese Unsicherheit wider. Laut «traderfox.com» liegt sie 95,4% unter ihrem 52-Wochen-Hoch.