Eurozone: «Technische Rezession» trifft Wirtschaft
Die Wirtschaft in der Eurozone rutscht in eine «technische Rezession». Das BIP ist im vergangenen Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent gesunken.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn überraschend gesunken.
- Das BIP ist im vergangenen Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken.
- Ökonomen sprechen von einer «technische Rezession».
Die Wirtschaftsleistung ist zu Jahresbeginn in der Eurozone überraschen gesunken. Die Rede ist von einer technischen Rezession. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) habe im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent nachgegeben. Die berichtete das Statistische Amt der Europäischen Union am Donnerstag in Luxemburg nach einer dritten Schätzung.
Technische Rezession fällt noch sehr mild aus
Der Währungsraum ist damit in eine sogenannte technische Rezession gerutscht. In einer vorherigen Schätzung war noch ein leichtes Wachstum um 0,1 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet.
Im vierten Quartal 2022 war die Euro-Wirtschaft ebenfalls um 0,1 Prozent geschrumpft. Auch hier wurden die Daten revidiert, nachdem zuvor eine Stagnation ermittelt worden war.
Euro area #GDP -0.1% in Q1 2023, +1.0% compared with Q1 2022 https://t.co/CybdBFvQxH pic.twitter.com/jkkFXaUBaC
— EU_Eurostat (@EU_Eurostat) June 8, 2023
Wenn die Wirtschaft zwei Quartale in Folge schrumpft, sprechen Ökonomen von einer «technischen Rezession». Diese fällt jedoch noch sehr mild aus. Die Daten beziehen sich auf die 20 Länder der Eurozone. Kroatien war zum Jahreswechsel beigetreten.
Im Jahresvergleich legte die Wirtschaft im Zeitraum Januar bis Ende März um revidierte 1,0 Prozent zu. In einer vorherigen Schätzung war noch ein Wachstum von 1,3 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Revision auf 1,2 Prozent gerechnet.
Deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern der Eurozone
Die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Ländern der Eurozone zeigte deutliche Unterschiede. Das stärkste Wachstum erzielte Luxemburg mit 2,0 Prozent im Quartalsvergleich und Portugal mit 1,6 Prozent. Starke Rückgänge wurden hingegen für Irland (minus 4,6 Prozent) und Litauen (minus 2,1 Prozent) registriert.