IWF rechnet in Grossbritannien im 2023 nicht mit Rezession
Laut dem Länderbericht des Internationalen Währungsfonds wird Grossbritannien dieses Jahr einer Rezession entgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wirtschaft des Landes wird der Prognose zufolge um 0,4 Prozent wachsen.
- Grund für die Aussichten ist eine stabile Nachfrage dank sinkender Energiepreise.
Grossbritannien wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr einer Rezession entgehen. Das geht aus dem Länderbericht der Organisation zum Vereinigten Königreich hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Wirtschaft des Landes wird der Prognose zufolge um 0,4 Prozent wachsen. Noch im April war der IWF davon ausgegangen, dass sie im laufenden Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen wird. Grund für die verbesserten Aussichten ist demnach eine stabile Nachfrage dank sinkender Energiepreise.
«Die Aussicht der britischen Wirtschaft ist besser geworden, aber vor dem Hintergrund eines äusserst unsicheren globalen Umfelds, strukturellen Herausforderungen und immer noch sehr hoher Inflation», sagte IWF-Chefin Kristalina Georgieva am Dienstag in London. Sie lobte die Massnahmen der britischen Regierung und der Bank of England zur Stabilisierung des Finanzsystems sowie die Einigung mit Brüssel im Streit um die Brexit-Regeln für Nordirland.
Der britische Finanzminister Jeremy Hunt begrüsste die IWF-Einschätzung. «Wenn wir auf Kurs bleiben, bestätigt der IWF, dass unsere langfristigen Aussichten besser sind als die von Deutschland, Frankreich und Italien – aber der Job ist noch nicht erledigt», so Hunt.
Bei den sogenannten Artikel-IV-Konsultationen berät sich der IWF mit allen Mitgliedsländern zur Lage der jeweiligen Wirtschaft. Dabei geht es in der Regel unter anderem um die Finanz- und Haushaltspolitik, Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik sowie um bestimmte Reformfelder. Es handelt sich um den jährlichen Gesundheitscheck für die jeweilige Wirtschaft.