Ex-Finma-Chef Haltiner: Weko hätte Vorbehalte gegen CS-UBS-Fusion
Das Wichtigste in Kürze
- Mit einer Fusion von CS und UBS wäre die Weko laut Eugen Haltiner nicht glücklich.
- Denn beide Banken hätten eine marktdominierende Stellung.
- Der Ex-Finma-Chef kritisiert den Bund und die CS wegen der Kommunikation.
Mit einer Fusion der Credit Suisse (CS) mit der UBS wäre die Wettbewerbskommission Weko wohl nicht glücklich. «Im Fall von CS und UBS hätte die Weko sicher gewichtige Vorbehalte, weil beide Institute eine marktdominierende Stellung haben», sagte Eugen Haltiner.
«Schon die Fusion von Bankgesellschaft und Bankverein 1998 war eine Gratwanderung in wettbewerbsrechtlicher Hinsicht», sagte der ehemalige Präsident der Finanzmarktaufsicht Finma in einem am Samstag veröffentlichen Interview mit den «CH Media»-Titeln. Im Interview kritisierte Haltiner, der 2008 die UBS-Rettung orchestriert hatte, auch die Kommunikation von Bund und CS. «Wer schweigt, befördert die Spekulationen in den Medien – und somit die Ängste von Kunden und Marktteilnehmern.»
Am Mittwochabend hatten die Finanzmarktaufsicht Finma und die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt gegeben, dass sie der Credit Suisse bei Bedarf Liquidität zur Verfügung stellen werden. Bereits einige Stunden später meldete die CS ihren Bedarf an. Sie lieh sich bis zu 50 Milliarden Franken von der SNB, um die Liquidität sicherzustellen.
Die Milliardenhilfe hat die Sorgen der Investoren um die angeschlagene Grossbank nur wenig beruhigt. Während der CS-Aktienkurs am Freitag bereits wieder nachgab, wurden Spekulationen um eine Aufteilung des zweitgrössten Schweizer Finanzinstituts lauter. Die «Financial Times» berichtete am Freitagabend, dass die UBS und die CS sich in Übernahmegesprächen befinden sollen.