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EZB erwartet 2022 fast doppelt so hohe Inflationsrate wie bislang

Keystone-SDA
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Deutschland,

Die Inflationsprognose der Europäischen Zentralbank (EZB) für das Jahr 2022 wurde fast verdoppelt. Die Teuerungsrate soll bei 3,2 Prozent liegen.

EZB in Frankfurt am Main
EZB in Frankfurt am Main - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Europäische Zentralbank veröffentlicht ihre Inflationsprognose für das Jahr 2022.
  • Diese soll sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppeln.
  • Die Teuerungsrate soll bei 3,2 Prozent liegen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Inflationsprognose im kommenden Jahr fast verdoppelt. Ihre Ökonomen sagen jetzt eine durchschnittliche Teuerungsrate in der Währungsunion von 3,2 Prozent voraus. Dies teilte die EZB am Donnerstag in Frankfurt mit. Im September waren sie noch von 1,7 Prozent ausgegangen.

«Die Inflation dürfte kurzfristig hoch bleiben, aber sich im Laufe des kommendes Jahres abschwächen», sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie begründete dies so: «Die Energiepreise sind deutlich gestiegen, während in einigen Branchen ein Mangel an Material, Ausrüstung und Arbeitskräften herrscht.»

Inflation
Besonders tief müssen die Menschen in Deutschland für Energie in die Tasche greifen. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Daher werde die Teuerungsrate wohl im kommenden Jahr die meiste Zeit über der Marke von zwei Prozent verharren. Das hat sich die EZB als Ziel gesetzt. Für das zu Ende gehende Jahr wird im Schnitt eine Inflationsrate von 2,6 (bisher: 2,2) Prozent erwartet. 2023 soll die Teuerungsrate bei 1,8 (bisher 1,5) Prozent liegen und 2024 auf diesem Niveau verharren.

Stärkeres Wirtschaftswachstum vorausgesagt

Die EZB-Experten sagen für das zu Ende gehende Jahr ein etwas stärkeres Wirtschaftswachstum nach dem Corona-bedingten Rezessionsjahr 2020 voraus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll in der Euro-Zone um 5,1 (bisher: 5,0) Prozent steigen. Zugleich senkten sie die Prognose für 2022 angesichts der Corona-Pandemie von 4,6 auf 4,2 Prozent.

christine lagarde
Die Europäische Zentralbank (EZB). - dpa

«Einige Euro-Länder haben wieder strengere Eindämmungsmassnahmen eingeführt», sagte Lagarde. «Dies könnte die Erholung verzögern, insbesondere in den Bereichen Reisen, Tourismus, Gastgewerbe und Unterhaltung.» Die Pandemie belaste zudem das Verbraucher- und Geschäftsvertrauen, während die Verbreitung neuer Virusvarianten wie Omikron zusätzliche Unsicherheit schüre.

Das Vorkrisenniveau beim Bruttoinlandsprodukt soll im ersten Quartal kommenden Jahres erreicht werden. Für 2023 wurde die Wachstumsprognose von 2,1 auf 2,9 Prozent hochgesetzt, während für 2024 nun 1,6 Prozent geschätzt werden.

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