Finma: Ukraine-Krieg keine Bedrohung für das hiesige Finanzsystem
Laut der Aufsichtsbehörde Finma sei durch den Ukraine-Krieg keine systembedrohende Lage zu befürchten. Einige Unternehmen seien allerdings stärker gefährdet.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut der Finma ist der Schweizer Finanzmarkt durch den Ukraine-Krieg nicht gefährdet.
- Für einzelne Unternehmen berge der Konflikt jedoch Risiken.
Vom Ukraine-Krieg geht laut der Aufsichtsbehörde Finma derzeit keine flächendeckende Gefahr für den Schweizer Finanzmarkt aus. Der Konflikt berge aber Risiken – und für einzelne Institute sogar grosse.
«Wir schätzen die Lage aktuell so ein, dass der Konflikt keine flächendeckende Gefahr für den Schweizer Finanzmarkt darstellt.» Das sagte Finma-Direktor Urban Angehrn am Dienstag laut Redemanuskript anlässlich der Jahresmedienkonferenz. Der Ukraine-Krieg bringe aber vielfältige und für einzelne Institute akzentuierte Risiken mit sich. «Wir haben diese wachsam im Auge.»
Aktuell besteht keine systembedrohende Lage
Die Finanzmarktaufsicht blicke vor allem auf die Risiken, das heisst auf mögliche negative Szenarien. «In der gegenwärtigen Krise interessiert uns zunächst, welche Institute mit welchen Dienstleistungen und in welchem Ausmass exponiert sind.» Ziel sei es, frühzeitig Klumpenrisiken und allfälliges Ansteckungspotenzial zu erkennen.
Die Schweizer Aufsichtsbehörde sei über das direkte Geschäft der beaufsichtigten Banken und Versicherungen mit oder in den betroffenen Staaten informiert. Einige Finanzinstitute seien tatsächlich punktuell stärker exponiert, jedoch bestehe gegenwärtig keine systembedrohende Lage, sagte Angehrn.
Geldwäschereibekämpfung beschäftigte die Finma
Im vergangenen Jahr hatte die Finma derweil die Geldwäschereibekämpfung und Mängel in der Corporate Governance und im Risikomanagement im Fokus. Zur Durchsetzung des Finanzmarktrechts gab es 650 Abklärungen nach 628 im Vorjahr und 20 Enforcementverfahren nach 33 solchen 2020.
Die Jahresrechnung wies im Vergleich zum Vorjahr einen konstanten Betriebsaufwand von 126 Millionen Franken aus. Die Zahl der Vollzeitstellen der Behörde lag 2021 durchschnittlich bei 519. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr wegen zusätzlicher Aufgaben von 501 leicht erhöht.