Frühjahrsgutachten: Mieten und Kaufpreise für Wohnungen steigen immer mehr an

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Deutschland,

Mieten und Kaufpreise für Wohnungen steigen immer weiter an: Wie ein Branchengutachten ergab, kletterten die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Deutschland im vergangenen Jahr um 8,2 Prozent, Berlin hatte mit 15,2 Prozent den grössten Zuwachs zu verzeichnen.

Protestaktion in Wiesbaden
Protestaktion in Wiesbaden - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Spitzenverband macht Politik für Entwicklung mitverantwortlich.

Die Mieten stiegen innerhalb eines Jahres um 3,9 Prozent an, wie das Frühlingsgutachten des Spitzenverbands der Immobilienwirtschaft ZIA ergab. Dieser machte auch die Regierungspolitik für die Entwicklung verantwortlich.

Das steigende Preisniveau sei «Ausdruck des weiter bestehenden Missverhältnisses zwischen Wohnungsangebot und Wohnungsnachfrage», heisst es in dem Gutachten. Das gelte vor allem für die Wachstumsregionen. Der Aufwärtstrend bei Wohnungsmieten dürfte sich auch 2019 fortsetzen, prognostizierten die Autoren - daran ändere auch die zum Jahresbeginn verschärfte Mietpreisbremse nichts.

Bei den Mietpreisen für Wohnungen entwickelte sich die Schere zwischen den 68 deutschen Grossstädten mit über 100.000 Einwohnern weiter auseinander. In 48 Städten lag die Leerstandsquote vergangenes Jahr unter drei Prozent, die Mieten stiegen. Am schlimmsten ist die Situation laut dem Gutachten in Münster, wo die Quote bei 0,5 Prozent liegt. In Salzgitter und Chemnitz sind es hingegen über acht Prozent.

Besonders deutlich werden die Unterschiede bei der Entwicklung der Neumieten. Seit 2005 erhöhte sich das nominale Mietniveau etwa in Ingolstadt, Würzburg, Augsburg, Nürnberg, Osnabrück und Heilbronn um mehr als die Hälfte. Wird hingegen die Inflation herausgerechnet, so können Mieter beispielsweise in Wuppertal, Duisburg, Mönchengladbach, Essen, Chemnitz und Halle heute sogar günstiger wohnen als noch 2005.

«Die Politik setzt die falschen Signale statt die richtigen Anreize», sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner. So werde der Neubau im Land «völlig vernachlässigt». Ausserdem wirke etwa das Baukindergeld preistreibend: Auswertungen hätten gezeigt, «dass viele Familien Baukindergeld erhalten, die darauf nicht angewiesen wären», heisst es im Gutachten. Die eigentlichen Probleme, nämlich geringes Kapital gepaart mit hohen Erwerbsnebenkosten für Haushalte mit geringeren Einkommen, blieben hingegen bestehen.

Auch die Büroflächen in den deutschen Grossstädten werden knapp, wie das Gutachten ergab. «Die Situation in den Städten mit sehr geringen Angebotsvolumen dürfte sich 2019 noch stärker zuspitzen und es müssen an einigen Standorten Unternehmensabwanderungen in Kauf genommen werden», erklärte Andreas Schulten, einer der Gutachter. Besonders drastisch ist die Situation demnach in München mit nur 1,5 Prozent und in Berlin mit 1,7 Prozent Leerstand.

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