G20-Staaten wollen geplante globale Steuerreform mittragen
In den nächsten beiden Tagen treffen sich die Finanzminister der G20-Staaten in Venedig. Bezüglich globale Steuerreform gibt es noch zu klärende Details.
Das Wichtigste in Kürze
- Letzte Woche vereinbarten 130 Staaten eine umfassende Steuerreform.
- Laut dem französischen Finanzminister wollen die G20-Staaten diese mittragen.
- Die Reform sieht eine schärfere Besteuerung für weltweit tätige Konzerne vor.
Die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer werden laut Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire die geplante globale Steuerreform mittragen. Im Wochenverlauf dürften sie grünes Licht für die Vereinbarung geben, die eine schärfere Besteuerung für weltweit tätige Konzerne vorsieht. Das sagte Le Maire am Dienstag zu Journalisten. «Wir müssen jetzt eine politische Vereinbarung erzielen, die auf der technischen Verständigung des OECD-Lenkungsausschusses basiert», ergänzte er.
US-Finanzministerin Janet Yellen will laut Vertretern ihrer Behörde darauf dringen, dass die Mindeststeuer über den vereinbarten 15 Prozent liegen soll. Auch andere Länder hätten dafür plädiert, hiess es aus ihrem Ministerium.
G20-Gipfel in Venedig
Die G20-Finanzminister treffen sich am Freitag und Samstag in Venedig. Die wichtigsten Details der vorgeschlagenen Mindeststeuer und die Ausnahmen von der Vereinbarung müssten bald geklärt werden. Dies solle noch vor dem nächsten G20-Treffen im Oktober geschehen, sagte Le Maire. In Kraft sollen die neuen Regeln ab 2023 sein, was als ambitioniert und noch nicht gesichert gilt.
130 Länder hatten am vergangenen Donnerstag eine umfassende Steuerreform vereinbart. Diese enthält eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent. Ausserdem sollen grosse Schwellenländer mehr Steuern von den grössten und profitabelsten Unternehmen der Welt abbekommen.