Gericht blockiert Vermögenswerte von Pierin Vincenz
Pierin Vincenz soll im Sommer Häuser verkauft haben. Doch das sollte aufgrund des Gerichtsurteils gegen ihn gar nicht möglich gewesen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Während des Sommers haben Zeitungen über angebliche Vincenz-Immobilienverkäufe berichtet.
- Doch die Vermögenswerte des Ex-Managers wurden von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
- Die Immobilien unterliegen deshalb einer Grundbuchsperre, was einen Verkauf verunmöglicht.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat Pierin Vincenz diesen Sommer mehrere Immobilien veräussert. Gleich mehrere Publikationen waren sich sicher: Vincenz verkauft seine Häuser.
Doch gemäss der «Handelszeitung» wären solche Immobilienverkäufe überhaupt nicht möglich gewesen. Denn die Liegenschaften des ehemaligen Bankmanagers wurden von der Zürcher Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
Denn: Im Wirtschaftsprozess des Jahres wurde Pierin Vincenz im April wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung in mehreren Fällen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Demnach sei dem Gerichtsentscheid auch deutlich zu entnehmen, dass die Immobilien mit einer Grundbuchsperre belegt seien.
Diese Grundbuchsperre gelte demzufolge sowohl für sein Wohnhaus in Niederteufen (AR) als auch für sämtliche seiner Ferienhäuser. Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft also Vermögenswerte im Wert von rund 61 Millionen Franken gesperrt. Ausserdem dürften diese Sperren auch noch lange anhalten: Denn dieselben können erst «nach Eintritt der Rechtskraft des Urteils» aufgehoben werden.
Alle Beschuldigten fechten das Urteil an
Alle Beschuldigten in der «Causa Vincenz» fechten das Urteil des Gerichts an. So dürfte es also noch gut und gerne vier bis fünf Jahre dauern, bis die Sperre fällt. Denn bis das Bundesgericht in dem Fall eine Entscheidung getroffen hat, wird auch kein Urteil rechtskräftig.
Überdies seien auch andere Vermögenswerte von Pierin Vincenz blockiert, wie die «Handelszeitung» weiter berichtet. Neben Firmen-, Vorsorge- und Privatkonti seien davon sogar Bargeldwerte betroffen. Und das nicht nur im Falle von Pierin Vincenz. Auch sein Geschäftspartner Beat Stocker und sogar seiner Ex-Frau sind von den Sperren betroffen.
Schliesslich komme noch eine ganze Litanei von sich überlagernden Zusatzkosten, Zinsen und Geldstrafen hinzu. Diese könnten Pierin Vincenz gemäss «Handelszeitung» finanziell das Genick brechen. Die einzige Hoffnung für den ehemaligen Raiffeisen-Chef sei daher das Stattgeben seines Einspruchs am Bezirksgericht.