Gewerkschaftsbund fordert zwei Prozent mehr Lohn
Vom Wirtschaftswachstum hätten Arbeitnehmer zuletzt wenig abbekommen, glaubt der Gewerkschaftsbund. Er fordert darum eine generelle Lohnerhöhung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizerische Gewerkschaftsbund fordert eine generelle Lohnerhöhung von 2 Prozent.
- Bei Frauenlöhnen fordert der SGB ein «deutliches Plus».
Allen globalen Unsicherheiten zum Trotz: In den letzten Jahren ist die Schweizer Wirtschaft gewachsen. Auch dieses Jahr wird ein Plus von 0,7 Prozent erwartet.
Nur: Wegen der Teuerung gingen in den letzten zwei Jahre die Reallöhne zurück. «Das ist ungerecht», schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB in einer Medienmitteilung.
Der Gewerkschafts-Dachverband forder darum eine generelle Lohnerhöhung von zwei Prozent. «Insbesondere bei den Frauenlöhnen braucht es ein deutliches Plus.»
Die Schweizer Wirtschaft laufe besser als dargestellt, glaubt man beim SGB. «Viele Firmen suchen so viele Arbeitskräfte wie nie in den letzten 10 Jahren.» Die Geschäftslage sei in nahezu allen Branchen gut.
Lohnerhöhung, um Teuerung zu kompensieren
Beim Gewerkschaftsbund ist man sich sicher: «Es braucht die Lohnerhöhung auch, um die Teuerung von 0,5 Prozent im laufenden Jahr sowie die steigenden Krankenkassenprämien zu finanzieren.»
Dem SGB angeschlossen ist etwa die Unia. Deren Präsidentin Vania Alleva fordert neben den zwei Prozent generell zusätzlich mindestens 50 Franken für Frauen. «In Betrieben mit tiefen Frauenlöhnen fordern wir mehr.»
Was die Gewerkschaften auch stört: Immer häufiger gibt es keine generellen, sondern nur noch individuelle Lohnerhöhungen (siehe Grafik unten). Aktuell liegt der Anteil bei rund 30 Prozent, um die Jahrtausendwende waren es noch 70 Prozent.
Die Lohnforderungen des Gewerkschaftsbunds sind mit jenen von Travailsuisse fast deckungsgleich. Auch der zweite Schweizer Arbeitnehmer-Dachverband fordert eine generelle Lohnerhöhung von zwei Prozent.