Der Autokonzern Volkswagen prüft den Einstieg ins E-Scooter-Sharing.
Linz E-Scooter Lagerhalle Österreich
Ein E-Scooter im Einsatz (Symbolbild). - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Kooperation mit chinesischem Elektroroller-Bauer Niu.
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Ein Unternehmenssprecher sagte am Montag: «Es gibt die Überlegung, unser Carsharing-Angebot auf der letzten Meile abzurunden». Ab Sommer will VW in Berlin seinen Dienst We Share mit 2000 Elektro-Kleinwagen starten - dem Sprecher zufolge prüft der Vorstand derzeit, das Angebot um den elektrischen Tretroller «Cityskater» zu erweitern. Es gebe aber noch keine Entscheidung.

Laut den Plänen soll der Tretroller «im letzten Quartal in ausgewählten europäischen Märkten» eingeführt werden. In Deutschland gelte es aber abzuwarten, welche Zulassungsvoraussetzungen für die Tretroller gelten werden. Der Bundesrat will am 17. Mai über die «Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge» abstimmen, die E-Scooter auf deutschen Strassen erlauben soll.

Auf Gehwegen sollen Tretroller dabei bis zwölf Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit fahren dürfen. Bei einer Geschwindigkeit zwischen zwölf und 20 km/h müssen sie den Radweg benutzen.

Wenn der «Cityskater» in die Serienproduktion geht, soll er laut dem Sprecher in Dresden gebaut werden. Dort produziert VW bereits die Elektro-Version des Golfs. Der Konzern hatte den «Cityskater» bereits Mitte vergangenen Jahres vorgestellt, zusammen mit dem grösseren «Streetmate». Während der dreirädrige «Cityskater» eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern und eine Reichweite von rund 15 Kilometern haben soll, verspricht VW beim «Streetmate» 45 km/h und 35 Kilometer Reichweite.

Auch der «Streetmate» ist dem Sprecher zufolge fürs Sharing geeignet - allerdings nicht als «Elektrokleinstfahrzeug», sondern als normaler E-Roller. Eine Serienproduktion des Stehrollers ohne Sitz ist aber erst für nächstes Jahr geplant.

Der Konzern denkt demnach auch darüber nach, das Angebot an Rollern um weitere Modelle zu erweitern. Dabei kooperieren die Wolfsburger mit dem chinesischen Marktführer Niu.

Das «Handelsblatt» hatte am Montag berichtet, dass VW bereits von einem Dienstleister E-Scooter mit den Logos seiner Sharing-Plattform We Share für einen kommenden Testbetrieb bekleben lasse. Dieser Dienstleister aus Dortmund kümmere sich neben dem Branding auch um die Beschaffung. Die E-Scooter für We Share würden vom US-Hersteller Segway produziert. Seit 2015 befindet sich Segway im Besitz der chinesischen Firma Ninebot.

Während in Deutschland noch um die Zulassungsbedingungen gerungen wird, ist der Markt im Ausland bereits im rasanten Wachstum. Dabei mischen neben speziellen Anbietern wie Lime oder Bird auch etablierte Sharing-Anbieter wie Uber oder Lyft mit.

Die spanische VW-Tochter Seat bietet bereits einen elektrischen Tretroller unter dem Namen «eXS Kickscooter» im Direktvertrieb an. Der Roller ist eine Co-Entwicklung mit Segway. Laut eigenen Angaben hat Seat davon bereits mehr als 5000 Stück verkauft und testet nun mit 500 Rollern in Madrid den Sharing-Betrieb. Volkswagens Premiummarke Audi wiederum hat einen Prototypen mit der Bezeichnung «e-tron Scooter» entwickelt. Und Konkurrent BMW bereitet sich mit dem «X2City» auf den Markteintritt vor.

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