Hannover Rück: Rückversicherungsschutz dürfte noch teurer werden
Der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Rück rechnet wegen zunehmender Naturkatastrophen und der hohen Inflation mit weiter steigenden Preisen für Rückversicherungsschutz
«Wir haben in den Erneuerungsrunden des laufenden Jahres deutlich adäquatere Preise und Konditionen erzielt. Allerdings reichen diese Verbesserungen in Anbetracht der nach wie vor anspruchsvollen Risikolage nicht aus», sagte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz am Montag beim Rückversicherer-Treffen in Monte Carlo.
Hannover Rück erwartete steigende Nachfrage
Trotz steigender Preise erwartet der Vorstand, dass die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz gegen Naturkatastrophen-Risiken im Jahr 2024 und darüber hinaus weiter steigt.
Der Dax-Konzern verwies dabei auf Naturkatastrophen wie Hurrikan «Ian» im vergangenen Jahr sowie auf die verheerenden Waldbrände auf Hawaii sowie die Überflutungen in Slowenien und Österreich.
Klimawandel fördert extreme Wetterereignisse
«Der sich beschleunigende Klimawandel dürfte dazu beitragen, dass sich extreme Wetterereignisse wie tropische Wirbelstürme, Hitzewellen und Winterfrost, extreme Regenfälle, Waldbrände und schwere konvektive Stürme in vielen Regionen der Welt zunehmen.» Die hohe Inflation treibe die Schadenkosten zusätzlich nach oben.
Beim «Rendez-Vous de Septembre» im Fürstentum Monaco loten Rückversicherer wie Munich Re und Hannover Rück traditionell mit Erstversicherern wie Allianz und Axa die Konditionen für die Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft zum nächsten Jahreswechsel aus.