Hier wird das Hollywood-CBD angebaut
Von wegen «reine Bergluft» im Berner Oberland. Das in Hollywood beliebte CBD der Firma SwissX stammt aus Kerzers FR. Nau hat die Plantage besucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Firma SwissX, welche Produkte aus CH-Hanf verkauft, geriet jüngst in die Kritik.
- Medien spekulierten über die Herkunft des Rohstoffs von SwissX.
- Nau hat die Produktion in Kerzers FR besucht. Produziert wird CBD-Hanf in Bio-Qualität.
Die Schweizer Exportindustrie wird gemeinhin vor allem mit Käse, Schokolade oder Luxusgütern in Verbindung gebracht. Es käme nur wenigen in den Sinn, daneben auch Cannabis den Status als wichtiges Schweizer Exportgut zuzusprechen.
Ein ganz anderes Bild zeichnet die Firma SwissX in ihrer US-Werbung. Dort preist unter anderem Rap-Legende Snoop Dogg Produkte aus hochwertigem Schweizer Cannabis an. Währendem der «Tages Anzeiger» kürzlich rätselte, woher das Gras von SwissX eigentlich stammt, konnte Nau dem Produzenten einen Besuch abstatten.
Grosse Exportpläne für Schweizer Hanf
Der Produktionsbetrieb auf einem Bauernhof in Ried bei Kerzers FR wird durch die Swiss Bio Hemp betrieben. Wie Produktionsleiter Lucien Pête erläutert, wird unter anderem SwissX mit CBD-Extrakten beliefert. Zwar atmet man in Kerzers keine Oberländer Alpenluft, doch Pête hebt ein wesentliches Qualitätsmerkmal hervor: «Wir sind ein Bio Suisse zertifizierter Rohstoffhersteller.» Bereits seit 25 Jahren würden der Bauernhof den strengen Anforderungen von Bio Suisse genügen.
Neben den zahlreichen inländischen Wiederverkäufern- und Weiterverarbeitern beliefert Pête auch das Ausland mit seinem Rohstoff. «Ein weltweiter Export ist für uns wichtig. Wir sehen eine sehr grosse Möglichkeit für die Schweizer Landwirtschaft. Mit dem Käse und der Schokolade haben wir es schon bewiesen; nun werden wir auch mit Cannabis zeigen, dass wir das im Griff haben.»
Rahmenbedingungen sind optimal
Derzeit scheinen die Rahmenbedingungen für solch grossen Ziele sehr gut, wie Pête erklärt. Da Cannabis-Extrakte 1 Prozent THC enthalten dürfen, hätten Schweizer Produzenten eine europaweit einmalige Ausgangslage zur Erforschung und Entwicklung der Produkte.
Mengenmässig scheint die Swiss Bio Hemp jedenfalls auf Kurs: «Wir produzieren auf 1,3 Hektaren Gewächshaus und 12-15 Hektaren Outdoor. Dabei sollten wir in diesem Jahr schon auf 20 Tonnen kommen.»
Ob bei diesen Mengen an Hanf kein Unmut bei den Anwohnern entsteht? Pête winkt ab: «Die Leute nehmen das sehr gut auf. Wir arbeiten mit den Behörden zusammen und haben alle Anwohner informiert. Die wissen, dass wir ein Medizinal-Cannabis anbauen, das für jedermann gut wirkt.»