Hohe Aktivität bei Börsengängen in allen Regionen
Die Aktivitäten an den Börsen bezüglich der Börsengänge war 2020 enorm hoch. Credit-Suisse-Manager David Hermer rechnet mit einem weiteren Boom 2021.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Manager der CS rechnet 2021 mit weiteren Börsengängen.
- An der Börse seien die Aktivitäten aktuell sehr hoch.
Nach dem Rekordjahr 2020 rechnet Credit Suisse auch in den ersten Monaten 2021 mit einem boomenden Geschäft mit Börsengängen. «In allen Regionen ist die Aktivität enorm.» Das sagte Credit-Suisse-Manager David Hermer in einem am Montag veröffentlichten Interview mit Blick auf die IPO-Pipeline der Schweizer Grossbank.
«2021 ist das ganz anders.» Trotz konjunkturellen Gegenwindes und der weltweiten Coronavirus-Pandemie notierten viele Börsen auf Rekordständen und die Anleger seien bereit, Risiken einzugehen. «Wir wissen nicht, wie lange das anhält, aber solange es so ist, werden immer wieder Unternehmen auf den Markt kommen.»
2020 sei schwer zu toppen
Rund um den Globus sammelten Firmen im vergangenen Jahr nach Angaben des Datenanbieters Dealogic mit Börsengängen 318 Milliarden Dollar ein. Dabei entfiel knapp die Hälfte auf Amerika. Auch in Asien florierte das Geschäft mit Neuemissionen, während Europa den niedrigsten Wert seit einem Jahrzehnt markierte.
Auch 2021 beginnt vielversprechend. In der laufenden Woche stehen an der Wall Street mindestens acht traditionelle Börsengänge an. Es sei zwar schwer vorstellbar, dass der Gesamtmarkt und auch Credit Suisse die Vorjahresvolumen 2021 übertreffen werde. Das sagte Hermer, der das weltweite Kapitalmarktgeschäft des Instituts leitet.
Angesichts der Pipeline seien aber in allen Regionen mehr Emissionen als im Vorjahr möglich. In Asien dürften vor allem die Platzierungen ausserhalb Chinas anziehen.
Der Dealogic-Rangliste zufolge verbesserte sich Credit Suisse beim weltweiten IPO-Transaktionsvolumen 2020 auf den ersten vom sechsten Platz. Befeuert von den Börsengängen kletterten die Erträge der Bank um 84 Prozent auf 771 Millionen Dollar.
Höhenflug der SPACs
Hauptreiber des Erfolgs der CS bei IPOs war das Amerika-Geschäft. Davon wiederum entfiel rund die Hälfte des Volumens auf sogenannte SPACs (Special Purpose Acquisition Vehicles). Diese erlebten 2020 einen beispiellosen Höhenflug.
SPACs sammeln mit einem Börsengang Geld ein. Erst dann gegen sie auf die Suche nach einem Unternehmen, das sie mit dem Erlös kaufen können.
Bei SPAC-Transaktionen sei die Credit Suisse mit einem Marktanteil von 20 Prozent führend, sagte Hermer. «Es ist ein Produkt, in das wir investiert haben, als es nur wenige andere anfassen wollten.»
Hermer nennt noch einen weiteren Grund, wieso Credit Suisse bei IPOs 2020 gut abschnitt: Konzernchef Thomas Gottstein. Dieser helfe, Kunden anzugehen und Mandate zu holen. «Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass wir erstmals seit 2007 weltweit führend bei IPOs sind, in dem er CEO wurde.»