Homeoffice bremst öffentlichen Verkehr erneut aus

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

In der Schweiz gilt mal wieder eine Homeoffice-Pflicht. Das spürt auch der öffentliche Verkehr. Von grossem Pendleraufkommen ist dort keine Spur mehr.

ÖV CORONA
Fast leere Züge – seit der Einführung von Homeoffice sind die Züge deutlich weniger frequentiert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat im Dezember erneut die Homeoffice-Pflicht ausgerufen.
  • Das Pendleraufkommen im öffentlichen Verkehr ist seither rückläufig.

Seit dem 20. Dezember gelten in der Schweiz verschärfte Massnahmen. Nebst der 2G-Regel in öffentlichen Innenräumen beharrt der Bundesrat auch wieder auf die Homeoffice-Pflicht.

Homeoffice
In der Schweiz gilt wieder die Homeoffice-Pflicht. - dpa

Brisant: Obschon die Telearbeit für viele Beschäftigte längst zum Alltag gehört, ist das Pendleraufkommen erneut erschreckend stark zurückgegangen.

In der Stadt Zürich etwa lag die Frequenz Ende Dezember ungefähr 60 Prozent tiefer als vor der Corona-Pandemie. Überrascht darüber ist VBZ-Mediensprecher Tobias Wälti allerdings nicht: «Der saisonale Rückgang der Fahrgastzahlen Ende Jahr ist üblich.» Grund dafür sind die Feiertage und die entsprechenden Ferienbezüge vieler Arbeitenden.

Arbeiten Sie im Homeoffice?

Wälti wagt deshalb nicht, den Rückgang allein auf die Homeoffice-Pflicht zurückzuführen. Interpretierbare Zählungen würden erst die kommenden Wochen ermöglichen.

Geringerer Pendlerverkehr am Morgen

Ein Blick nach Bern zeigt aber: Auch hier nimmt das Pendleraufkommen wieder ab. So verzeichnete Bernmobil seit der Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht einen Rückgang von 15 Prozent. «In der Hauptverkehrszeit am Morgen stellen wir sogar ein Minus von rund 25 Prozent fest», fügt Mediensprecher Didier Buchmann hinzu.

SBB Pendlerkilometer
Entwicklung der monatlichen Pendlerkilometer bei der SBB. - sbb.ch

Der SBB liegen die Zahlen vom Dezember noch nicht vor, wie es auf Anfrage von Nau.ch heisst. Ein leichter Rückgang des Pendleraufkommens war allerdings bereits im November erkennbar, wie die Datenlage der Schweizerischen Bundesbahnen zeigt. Es ist deshalb anzunehmen, dass sich der Negativtrend auch im Dezember fortsetzt.

Immerhin: Der öffentliche Verkehr erhält auch für das zweite Pandemie-Jahr Finanzhilfen. Das zumindest hat der Nationalrat Anfang Dezember versprochen. Konkret geht es um Beiträge von insgesamt 240 Millionen Franken für pandemiebedingte Verluste im Jahr 2021. Nicht Teil des Pakets ist der Fernverkehr der SBB.

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