Immer mehr Notenbanken arbeiten an Digitalwährungen
Die Anzahl Notenbanken, die mit eigenen Digitalwährungen experimentieren, ist in den letzten Jahren angestiegen. Es ist sogar ein digitaler Euro in Aussicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Notenbanken arbeiten an Digitalwährungen.
- Dies berichtet die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)
- Mit der Einführung eines digitalen Euros sei nicht vor 2026 zu rechnen.
Die Zahl der Notenbanken, die an eigenen Digitalwährungen arbeiten, wächst weiter. Im vergangenen Jahr waren 93 Prozent der von ihr befragten Zentralbanken mit solchen Arbeiten beschäftigt. Dies teilte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) am Montag in Basel mit.
Im Jahr 2017 hatte der Anteil gerade mal rund 65 Prozent betragen. Die BIZ hat für ihre Studie zu Digitalwährungen weltweit 86 Notenbanken befragt.
Wenn sich die Entwicklung so fortsetze, könnten bis Ende des Jahrzehnts laut BIZ 24 staatliche Digitalwährungen existieren. Aktuell verfügen vier Länder über eigene Digitalwährungen, auf die auch Privatpersonen Zugriff haben: die Bahamas, die Organisation Ostkaribischer Staaten (darunter Grenada und Montserrat), Jamaika und Nigeria.
2022 sei zwar keine staatliche Digitalwährung hinzugekommen. Jedoch hätten mehr als die Hälfte der befragten Notenbanken mit Digitalwährungen experimentiert oder an einem Pilotprojekt gearbeitet. Gestiegen ist der Anteil der Zentralbanken, die innerhalb der nächsten drei Jahre die Einführung einer eigenen Digitalwährung planen.
Erste Vorarbeiten liegen vor
Einige grosse Notenbanken haben darüber hinaus unlängst Ergebnisse über Vorarbeiten veröffentlicht. Zu den Beispielen gehört die Zentralbank Schwedens oder die regionale Notenbank von New York. Einige Notenbanken, darunter die Europäische Zentralbank (EZB), hätten Beratungen über die Einführung eigener Digitalwährungen begonnen oder entsprechende Zwischenberichte veröffentlicht.
Nach derzeitigem Stand will die EZB im Herbst über weitere Schritte hin zu einem digitalen Euro entscheiden. Mit einer Einführung wird aktuell nicht vor dem Jahr 2026 gerechnet.