Immer mehr Schweizer steuern Lampen, Thermostat & Co. mit Smart Home
Mit dem Handy Thermostate oder Lampen steuern: Smart-Home-Geräte sind diese Tage sehr beliebt. Doch Kunden sollten sich vor dem Kauf gut informieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nachfrage nach Smart-Home-Geräten steigt weiter an – auch wegen der Corona-Krise.
- Besonders beliebt sind Lampen, Thermostate und smarte Steckdosen.
- Beim Datenschutz schneiden No-Name-Produkte schlecht ab, erklärt der Experte.
Homeoffice ist Pflicht, Restaurants, Läden und Fitnesscenter sind geschlossen. Schweizer sind seit Beginn der Corona-Pandemie viel daheim. Manche nutzen die Zeit, das Daheim auf «schlau» zu trimmen – durch die Installation von Smart-Home-Produkten.
Unter diesem Begriff werden Haushaltsgeräte zusammengefasst, die sich über das heimische Netzwerk steuern lassen. So gibt es etwa «smarte» Thermostate, Türschlösser oder Lampen – diese ersetzen bestehende Geräte.
Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage befeuert, wie aktuelle Zahlen aus dem Handel zeigen. So hat Platzhirsch Digitec letztes Jahr 180 Prozent mehr Smart-Home-Steuerzentralen verkauft als noch im Vorjahr. Diese sind ein guter Referenzwert – denn ohne die sogenannten Smart-Home-Hubs funktionieren ein Grossteil der «schlauen» Geräte nicht.
Wächst stärker als Gesamtmarkt
Insgesamt wächst bei der Migros-Tochter der Bereich deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Dies beobachtet man auch beim Konkurrenten Brack.ch – wenn auch hier die Nachfrage seit Beginn der Pandemie nicht überdurchschnittlich zugelegt hat. Coop-Tochter Microspot spricht von einer stabilen Nachfrage.
Besonders beliebt Geräte zur Heizungssteuerung, steuerbare Steckdosen oder Lampen. Aber auch Gefahrenmelder und Netzwerkkameras kommen bei der Kundschaft gut an.
Tech-Experte Jean-Claude Frick vom Vergleichsportal Comparis geht davon aus, dass sich das Smart Home mittelfristig durchsetzen wird. «Bei Neubauten wird auch heute schon oft direkt beim Bau auf Smart-Home-Funktionalität geschaut.» Bei einem Altbau seien Nachrüstungen, welche über die Lampensteuerung hinausgehen, allerdings oft eher teuer und aufwendig.
Je nach Gerät lässt sich mit einem Smart Home Geld sparen. So gibt es Thermostate, die erkennen, ob jemand daheim ist. Ist das Haus leer, wird die Temperatur runtergeregelt. «Generell ist es aber selten so, dass mit Smart-Home-Geräten wirklich Geld gespart werden kann, es geht eher um den Komfortgewinn.»
Handy-System ausschlaggebend
Wer das Zuhause «schlau» machen will, hat heute eine grosse Auswahl an Produkten und Anbietern. Doch was kaufen? «Es kommt bei der Auswahl immer auch darauf an, mit welchem System man Smart-Home-Geräte verknüpfen möchte», sagt Frick. IPhone-Besitzer sollen auf eine Homekit-Kompatibilität achten, Android-Nutzer auf eine Google-Home-Funktionalität.
Bezüglich Datenschutz haben gerade No-Name-Produkte einen schlechten Ruf. Der Tech-Experte sieht denn auch die gestandenen Player im Vorteil. Denn: «Bekannte Marken wie Elgato, Philips Signify oder auch Netatmo aus Frankreich bürgen für Qualität.»