Die Schweiz importiert jeden Monat tonnenweise Früchte und Gemüse aus Spanien. In den letzten Monaten sind die Preise gestiegen.
Gemüse
Obst und Gemüse im Supermarkt. (Symbolbild) - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • 21,7 Millionen Franken hat die Schweiz im Mai für Gemüse aus Spanien ausgegeben.
  • Doch im Vergleich zum Vorjahr wurde für dasselbe Geld deutlich weniger importiert.
  • Der Preis pro Kilo Gemüse ist um 10 Prozent gestiegen.
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Die Schweiz hat im Mai 2023 insgesamt 21,7 Millionen Franken für importiertes Gemüse aus Spanien ausgegeben. In den letzten Monaten sind die Preise unter anderem wegen der Teuerung und einer Dürreperiode gestiegen. Deshalb wurde im Mai Vergleich zum Vorjahr für dasselbe Geld deutlich weniger importiert.

Obwohl der Gemüsehandel 8 Prozent weniger importiert hat als im Mai 2022, waren die Ausgaben gleich hoch. Der Preis pro Kilo Gemüse ist um 10 Prozent gestiegen.

Blumenkohl und Brokkoli zum Beispiel wurden im Mai zu Preisen importiert, die um 16 Prozent über denjenigen des Vorjahresmonats lagen. Und auch Spargeln verteuerten sich im Vergleich zum Mai 2022 um 15 Prozent.

Orangen kosten 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat

Bei den Früchten zeigt sich ein ähnliches Bild: Orangen aus Spanien kosteten im Mai 2023 im Import rund 20 Prozent mehr als noch im Vorjahresmonat. Insgesamt stieg der Preis pro Kilo um rund 4 Prozent. Obwohl 9 Prozent weniger Früchte importiert wurden als noch im Mai 2022, gingen die Kosten nur leicht zurück.

Gemüsesorten
Orangen und andere Obst- und Gemüsesorten an einem Marktstand. Viele Lebensmittel sind teuer geworden. (Symbolbild) - Sven Hoppe/dpa

Ein Grund dafür liegt in der Teuerung: In Spanien betrug die Inflationsrate im Mai 3,2 Prozent und damit 1 Prozentpunkt mehr als in der Schweiz.

Zudem sind die Inflationsraten bei spanischem Gemüse und Obst weiterhin überdurchschnittlich: Die Preise wie etwa für Transport, Elektrizität oder Brennstoffe gingen im Mai gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück. Doch die Lebensmittelpreise stiegen weiter, beim frischen Gemüse zum Beispiel um knapp 16 Prozent.

Und die Teuerung beim spanischen Gemüse und den spanischen Früchten dürfte laut Experten nicht so schnell zurückkommen. Denn die Produktionskosten im spanischen Lebensmittelsektor sind laut einem Bericht der Caixa Bank vergangenes Jahr um knapp einen Drittel angestiegen. Dazu kommt die anhaltende Dürre in Spanien und damit verbunden schlechte Ernteerträge.

Früchte und Gemüse grösster Inflationstreiber in der Schweiz

Laut Eurostat-Daten gingen die Ernten im Jahr 2022 um rund 18 Prozent zurück. Die Experten der spanischen Bank rechnen mit weiterem Preisdruck auf die spanischen Landwirtschaftsprodukte. Dies, weil grössere Regenmengen auch in diesem Jahr bislang ausblieben.

Die Schweiz importierte im vergangenen Jahr einen Drittel des ganzen Frischgemüses und fast ein Drittel aller frischen Früchte aus Spanien. Am häufigsten kamen Tomaten, Gurken, Kohl (davon vor allem Blumenkohl), Salate (vor allem Kopfsalat), Spargeln, Zwiebeln. Auch Knoblauch und Kürbisse kamen aus dem südeuropäischen Land in die Schweiz.

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Die Schweiz importiert auch Spargeln aus Spanien. (Symbolbild) - Nau

Bei den importierten Früchten aus Spanien dominierten Steinfrüchte wie Aprikosen, Pfirsiche und Clementinen. Aber auch Zitrusfrüchte wie Orangen, Mandarinen und Zitronen, Beeren und Melonen wurden besonders oft aus Spanien in die Schweiz importiert.

Früchte und Gemüse waren derweil grösster Inflationstreiber in der Schweiz im Monat Mai. Ihr Beitrag an der gesamten Monatsteuerung betrug 8,7 Prozent: Kohlgemüse (+12,4%), Zitrusfrüchte (+10,5%), Fruchtgemüse (+9,1%), Zwiebeln und Lauch (+8,4%) sowie Melonen und Trauben (+6,6%).

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