In diesen Branchen gibt es am meisten Konkurse
Die Konkurszahlen steigen. Allein von Januar bis August haben hierzulande über 4300 Firmen Insolvenz angemeldet. Drei Branchen hat es besonders hart getroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis Ende August lagen die Konkurszahlen bei 4341 Schweizer Firmen.
- Die höchste Zahl wurde im Ausbau, die tiefste in der Kommunikation registriert.
4341 – so viele Firmen sind allein in den letzten acht Monaten Konkurs gegangen. Den höchsten Anstieg verzeichnete der Ausbau inklusive der Baustellenarbeiten. Hier haben bis Ende August 737 Betriebe Insolvenz angemeldet, also insgesamt 17 Prozent aller diesjährigen Konkurse.
Etwas weniger, jedoch immer noch 603 Konkurse (13,9 Prozent) wurden im Gross- und Detailhandel registriert; gefolgt vom Gastgewerbe und den Beherbergungen mit 497 Firmen (11,4 Prozent).
Mit insgesamt 14 Konkursen befindet sich die Energie- und Wasserversorgung auf dem gleichen Niveau wie noch vor einem Jahr. Im Bereich der Information und Kommunikation wurde bis Ende August sogar ein Konkursfall weniger registriert.
Rekordwert der Konkurse droht noch
Dass die Konkurszahlen ausgerechnet in diesem Jahr derart explodieren, liegt unter anderem auch an der Vergleichsperiode. Denn: In den beiden Corona-Jahren gingen die Pleiten aufgrund staatlicher Notkredite und anderen staatlichen Massnahmen deutlich zurück.
Schuld sind aber auch aktuelle Begebenheiten wie Lieferkettenprobleme und die weltweit steigende Teuerung. Hinzukommt die drohende Energieknappheit.
«Im Gegensatz zur Pandemie, wo der Staat vorübergehende Betriebsstilllegungen in gewissen Branchen verordnet hat, handelt es bei den neuen Faktoren um geänderte Rahmenbedingungen des Marktes», wie Claude Federer, Geschäftsführer von Creditreform, erklärt.
Der Wirtschaftsinformationsdienst rechnet deshalb nicht mit einer baldigen Besserung der Situation – im Gegenteil. «Für das laufende Jahr gehen wir von einem Rekordwert der Firmenpleiten aus», wie es auf Anfrage heisst. Konkret: von 6700 Unternehmen – also fünf Prozent mehr als der bisherige Höchststand im Jahr 2017.