In Genf ist eine Scheidung ein Schnäppchen
Gerichtskosten bei Scheidungen unterscheiden sich stark. Besonders tief müssen Zürcher in die Taschen greifen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gerichtskosten bei einer Scheidung liegen in Genf bei 600 Franken.
- In der Stadt Zürich verlangt das Gericht dafür 2400 Franken.
Lassen sich Ehepaare scheiden, fallen Gerichtskosten an. Doch diese sind je nach Kanton ganz unterschiedlich, wie eine Auswertung von Comparis zeigt.
Vergleichsweise tief ist der Betrag in Genf. Dort fallen 600 Franken Gerichtskosten an. Weniger als 1000 Franken kostet eine Scheidung in Sion und Lausanne. Im Schnitt verrechnen die Gerichte zwischen 1500 und 1800 Franken.
Am anderen Ende der Skala ist Zürich. Dort liegen die Scheidungsgebühren bei 2400 Franken. Auch Bern ist mit 2200 Franken vergleichsweise teurer.
Wie kommt das? «Entweder werden die Scheidungsprozesse in der Romandie mit Steuergeldern subventioniert oder gewisse Deutschschweizer Gerichte setzen höhere Tarife an, als es das Kostendeckungsprinzip zulässt», sagt Leo Hug, Finanz-Experte von Comparis.
Kantone harmonisieren Gebühren
Er hat bei der Analyse festgestellt, dass innerhalb der Kantone die Gebühren einzelner Bezirksgerichte vermehrt vereinheitlicht werden. So gibt es etwa in Graubünden einen gemeinsamen Scheidungstarif.
Comparis hat die Kosten in den 26 Kantonshauptorten rechnen lassen. Als Ausgangslage diente ein kinderloses Ehepaar mit einem monatlichen Einkommen von 11'253 Franken.
Übrigens: Wer sich die Scheidung finanziell nicht leisten kann, kriegt Unterstützung vom Staat. Scheidungswillige können eine sogenannte unentgeltliche Rechtspflege beantragen.