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In inflationären Zeiten rücken die Discounter ins Rampenlicht

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Teuerung beschert den Discountern einen regen Kundenzuwachs. Dies führt aber nicht unbedingt zu höheren Umsätzen, sondern zu einer Verschiebung des Sortiments. Denn auch nach Corona sind die Discounter mit der zunehmenden Online-Konkurrenz konfrontiert.

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Eine Person kauft in einer Aldi-Filiale ein. (Symbolbild) - keystone

«Wir begrüssen immer mehr Kunden. Ihre Zahl steigt im zweistelligen Prozentbereich«, sagt Jérôme Meyer, Geschäftsführer von Aldi Suisse, gegenüber AWP. Begonnen habe der Anstieg im letzten Jahr im Zuge höherer Energiekosten, erklärte Meyer.

Ähnlich klingt es bei der Konkurrenz: Bei der Migros-Tochter Denner etwa stieg die Kundenfrequenz im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent. Lidl gibt lediglich an, der Preis rücke immer mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seiner Kunden.

Im Februar stieg die Inflation in der Schweiz zur Überraschung vieler Ökonomen den zweiten Monat in Folge an. Sie ging gegenüber dem Vorjahr auf 3,4 Prozent hoch.

Stärker als der Schnitt war die Teuerung bei Lebensmitteln und Getränken: Hier stiegen die Preise im Februar im Jahresvergleich um 6,5 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte.

Lebensmittel wie Pasta verteuerten sich um 14,4 Prozent, Olivenöl gar um 17,5 Prozent. Auch die Preise für Frisch-, Weich- und Schmelzkäse schnellten im Jahresvergleich um 11,7 Prozent in die Höhe.

Aber auch wenn die Discounter mehr Kunden in ihren Filialen verzeichnen, heisst das nicht unbedingt, dass auch der Umsatz hochgeht. Denn die Discounter haben mit einem strukturellen Problemem zu kämpfen: Der Online-Konkurrenz.

Während die preisbewussten Kunden vermehrt Esswaren beim Discounter einkaufen, gehen die Verkäufe von Non-Food-Artikeln zurück. «Das ist ein Phänomen, das durch die Pandemie verstärkt wurde, weil es sich die Leute angewöhnt haben, online zu einzukaufen», sagte Meyer.

Als Aldi und Lidl neu in der Schweiz waren, gehörten sie zu den wenigen Detailhändlern, die preiswerte Kleidung und Elektronikartikel aus China importierten, sagte ein Branchenkenner gegenüber AWP. In den ersten Jahren hätten die Discounter einen Grossteil ihrer Margen mit Non-Food-Produkten erzielt. Doch weil nun die Kunden solche Produkte auch im Internet bestellen könnten, schmelze die Marge, erklärt der Experte.

In der Folge hätten die deutschen Detailhändler ihr Lebensmittelsortiment ausgebaut. «Lebensmittel machen seit einigen Jahren den grössten Teil unseres Umsatzes aus» gibt Meyer an. Frischprodukte machten inzwischen etwa die Hälfte der Ladenfläche aus, so Meyer. Zwar funktioniere diese Sortimentsumstellung, «aber sie haben immer noch nicht die gleichen Margen wie vor zehn Jahren, als sie mehr Non-Food-Produkte verkauften», glaubt der Experte zu wissen.

Trotz dieses Anstiegs der Kundenzahlen in den Billigsupermärkten verzeichneten die Detailhändler im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr Umsatzrückgänge oder stagnierende Umsätze, was sie auf eine Normalisierung nach der Pandemie zurückführen.

Die Migros-Tochter Denner etwa verzeichnete 2022 in ihren 860 Filialen einen Umsatzrückgang von 3,2 Prozent im Jahresvergleich auf 3,69 Milliarden Franken, während Aldi nach eigenen Angaben seine Einnahmen nahezu stabil halten konnte, nachdem diese in den Jahren 2020 und 2021 stark angestiegen waren.

«In den Covid-Jahren verzeichneten wir einen Umsatzsprung von 20 Prozent und einen sehr grossen Marktanteilsgewinn», sagte der Chef von Aldi Suisse. Und Denner, die Nummer eins unter den Lebensmitteldiscountern in der Schweiz, betont, dass die Einnahmen im Jahr 2022 immer noch um 13 Prozent über denen von 2019 liegen.

Die beiden deutschen Discounter veröffentlichen ihre Zahlen für die Schweiz nicht, aber nach Schätzungen der Firma Gfk verzeichnete Lidl im Jahr 2021 einen Umsatz zwischen 2 und 2,5 Milliarden Franken und Aldi zwischen 2,5 und 3 Milliarden Franken.

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