Indonesien gibt den Export von Palmöl ab Montag wieder frei
Indonesien, grösster Exporteur von Palmöl weltweit, gibt die Ausfuhr ins Ausland wieder frei.
Das Wichtigste in Kürze
- Ausfuhrstopp war Ende April in Kraft getreten .
Ab Montag kommender Woche sei der Export wieder erlaubt, teilte Präsident Joko Widodo am Donnerstag in einer Fernsehansprache mit. Das Ausfuhrverbot war am 28. April zunächst auf unbestimmte Zeit in Kraft getreten.
Widodo begründete die Rücknahme des Verbots nun vor allem mit der Rücksicht auf die 17 Millionen Beschäftigten in der Branche. Palmöl könne ab dem 23. Mai wieder exportiert werden. Die Regierung werde die Entwicklung aber scharf beobachten, um sich zu vergewissern, dass die Nachfrage im Land zu einem erschwinglichen Preis bedient werde. Die Versorgung der Bevölkerung habe höchste Priorität, hatte er bei Verhängung des Exportverbots gesagt.
In Indonesien ist Palmöl, das dort vor allem zur Zubereitung von Speisen genutzt wird, seit November knapp. Damals stiegen die Exporte wegen gestiegener Weltmarktpreise stark. Wegen des Ukraine-Kriegs sind sie noch weiter geklettert - die Ukraine und Russland gehören zu den grössten Produzenten und Exporteuren von Sonnenblumenöl, das teilweise durch Palmöl ersetzt wird. Die Palmölproduzenten verkauften ihr Öl also lieber auf dem Weltmarkt. Im eigenen Land leerten sich die Lager.
Die Regierung in Jakarta hatte angekündigt, sie werde das Ausfuhrverbot aufheben, sobald der Preis wieder bei 14.000 Rupien (97 Cent) pro Liter liegt. Im April hatte der Preis bis zu 20.000 Rupien erreicht.
Seitdem ist der Preis zwar gesunken, allerdings nur auf 17.200 bis 17.600 Rupien, wie Präsident Widodo am Donnerstag einräumte. Die Regierung in Jakarta fürchtet soziale Unruhen wegen der Palmölknappheit und der hohen Preise. Im April hatte Widodo daher bereits Hilfszahlungen für die Ärmsten angekündigt, um Öl kaufen zu können.
Indonesien produziert rund 60 Prozent des Palmöls weltweit. Ein Drittel wird im eigenen Land mit seinen 270 Millionen Einwohnern konsumiert, der Rest exportiert. Im vergangenen Jahr waren das 34,2 Millionen Tonnen. Palmöl wird für die Produktion vieler Nahrungsmittel genutzt, aber auch für Kosmetik, Reinigungs- oder Waschmittel. Grösste Abnehmer sind Indien, China, die EU und Pakistan.