Inflation in Eurozone zieht stärker an als erwartet
Die Inflation im Euroraum nimmt weiter zu – die Verbraucherpreise steigen um 2,6 Prozent.
Die Inflation im Euroraum hat im Mai wieder angezogen. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte.
Im Vormonat hatte die Teuerungsrate 2,4 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einer Beschleunigung gerechnet, allerdings nur auf 2,5 Prozent.
Zinsanhebungen als Gegenmassnahme
Im Vormonat hatte die Inflation stagniert, nachdem sie sich in den Monaten zuvor abgeschwächt hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich mit deutlichen Zinsanhebungen gegen die zeitweise extrem hohe Inflation gestemmt.
Wegen des tendenziellen Rückgangs der Teuerung werden jetzt aber erste Zinssenkungen erwartet. Vermutlich werden die Währungshüter schon an diesem Donnerstag aktiv. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Kerninflation und Energiepreise nehmen zu
Nicht nur die allgemeine Teuerung, auch die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel stieg erstmals seit längerem wieder an. Die Rate erhöhte sich von 2,7 auf 2,9 Prozent. Die Energiepreise stiegen wieder leicht an,
nachdem sie in den Monaten zuvor gefallen waren. Der Preisauftrieb bei Lebens- und Genussmitteln ging leicht zurück. Die Dienstleistungspreise stiegen um 4,1 Prozent und damit klar überdurchschnittlich. Diese Komponente wird wegen ihres hohen Lohnanteils von der EZB besonders genau beobachtet.