Inflation sinkt – «Ein paar Produkte werden günstiger, aber …

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Nach zwei Monaten ist die Inflation in der Schweiz wieder gesunken. Viel davon spüren werden Konsumenten jedoch nicht. Denn: Die Preise sind immer noch höher.

Einkaufen Inflation
Trotz gesunkener Inflation sind die Preise hierzulande 3 Prozent höher als üblich. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Inflation in der Schweiz ist im März auf 2,9 Prozent gesunken.
  • Viel von dem Rückgang werden Konsumenten aber nicht spüren.

Nach dem starken Anstieg in den letzten beiden Monaten ist die Teuerung im März wieder deutlich gesunken. Konkret nahm die Rate um 0,5 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent ab, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte.

«Der Rückgang ist nicht zuletzt dem sogenannten Basiseffekt geschuldet», erklärt David Marmet, Chefökonom Schweiz bei der Zürcher Kantonalbank. Bedeutet: Da die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahr angegeben wird, fallen die Unterschiede entsprechend stark aus.

David Marmet
David Marmet, Chefökonom Schweiz bei der Zürcher Kantonalbank. Er erwartet erst für Sommer 2024 eine Normalisierung der Inflation. - Zürcher Kantonalbank

Insbesondere wegen des Ukraine-Krieges waren die Energiepreise im März 2022 stark angestiegen. In der Zwischenzeit haben sie sich wieder zurückgebildet. Entsprechend dämpft der Basiseffekt bei den Energiepreisen die Inflation.

«Vergleicht man die Teuerung aber mit dem Vormonat Februar, so ist diese sogar um 0,2 Prozent gestiegen», betont Marmet. Angesichts dieses Umstands werden auch die hiesigen Konsumentinnen und Konsumenten den Rückgang nur marginal spüren. «Ein paar wenige Produkte und Dienstleistungen wurden zwar günstiger», hält Marmet fest.

Spüren Sie die Inflation?

«Aber im Durchschnitt liegen die Preise immer noch um knapp drei Prozent höher als vor einem Jahr. Für die Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten steigen die Ausgaben für den täglichen Bedarf also weiter an.»

Inflation normalisiert sich erst im Sommer 2024

Und daran dürfte sich auch in naher Zukunft nichts ändern. Zwar werde die Teuerungsrate weiter sinken, erklärt Marmet. Weil aber die erwähnten Basiseffekte in der zweiten Jahreshälfte auslaufen und der hypothekarische Referenzzinssatz steigt, gestalte sich die Inflation hartnäckig.

«Gemäss unseren Einschätzungen wird die Inflation erst im Sommer 2024 wieder nachhaltig unter zwei Prozent sinken», betont Marmet. Erst diese Rate könne als Normalisierung angesehen werden.

Kommentare

User #2435 (nicht angemeldet)

"Die Inflation sinkt, aber die Preise steigen." Wo nehmen die Wirtschaftswissenschaftler diesen tonnenweise Sand her den sie dem Volk in die Augen streuen?

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