Der Bau der geplanten Chipfabriken in Magdeburg von Intel steht unter Kritik, während das Unternehmen möglicherweise seine Auslandsinvestitionen überdenkt.
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Intel dominierte einst die Halbleiter-Industrie – doch der Weg zurück an die Spitze erwies sich als steinig. (Archivbild) - Andrej Sokolow/dpa

Bei einem Krisentreffen im Hauptquartier in Santa Clara, Kalifornien, steht der Fortbestand der geplanten Chipfabriken in Magdeburg im Fokus. Trotz bestehender Bedenken gibt es von Intel offiziell noch keine definitive Entscheidung, ob das Unternehmen an seinen Auslandsinvestitionen festhält oder sie stoppt.

Doch es zeichnet sich ab, dass das Unternehmen seine Projekte ausserhalb der USA – wie das in Magdeburg – eher verzögert oder stoppt, als seine Kernstandorte in den USA aufzugeben. Der «MDR» berichtet darüber.

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Intel: Die Mega-Fabrik in Magdeburg steht auf der Kippe. (Archivbild) - keystone

Intel-CEO Pat Gelsinger und andere Führungskräfte des Unternehmens beraten sich auf einem intensiven Krisentreffen über das weitere Vorgehen. Insbesondere die geplanten Chipfabriken in Magdeburg sind ein zentrales Thema.

Die Unsicherheit um das Projekt hat nicht nur Auswirkungen auf Unternehmensentscheidungen. Sondern auch auf das lokale Wirtschaftsklima und möglicherweise auf die zukünftige Chipherstellung in Europa.

Staatliche Unterstützung für polnisches Projekt

Währenddessen hat die Europäische Kommission die Gewährung von Staatshilfen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro (rund 1,6 Milliarden Franken) für den Bau einer Chipfabrik von Intel in Polen genehmigt. Diese Nachricht wurde vom polnischen Digitalminister Krzysztof Gawkowski bekanntgegeben.

Die in Breslau geplante Chipfabrik sollte eng mit dem Projekt in Magdeburg zusammenarbeiten, bei dem besonders kleine, leistungsstarke Chips produziert werden sollten. Nach Angeben von Intel war geplant, die Chips in Magdeburg für die Endfertigung in Polen vorzubereiten.

Wirtschaftliche Probleme und Sparmassnahmen

Trotz dieser Fortschritte steht weiterhin nicht fest, ob Intel das Projekt in Magdeburg tatsächlich umsetzen kann. Der Tech-Konzern hatte ursprünglich vorgehabt, in Magdeburg für 30 Milliarden Euro (rund 28 Milliarden Franken) zwei Halbleiterfabriken zu errichten. Das Unternehmen steckt in finanziellen Schwierigkeiten und hat sich selbst einen strengen Sparplan auferlegt.

karte zeigt magdeburg intel
In Magdeburg sollte das Chip-Werk von Intel entstehen. - Open Street Map

Intel-CEO Gelsinger plant, weltweit 15'000 Stellen zu reduzieren und im nächsten Jahr zehn Milliarden Euro einzusparen. Intel steht daher vor der schwierigen Entscheidung, ob es an seinen geplanten Investitionen, insbesondere in Magdeburg, festhält.

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Intel Corporation: US-Halbleitergigant mit Hauptsitz in Santa Clara

Intel Corporation, ein US-amerikanischer Hersteller von Halbleitern, hat seinen Hauptsitz in Santa Clara, Kalifornien. Das Unternehmen wurde 1968 von ehemaligen Mitarbeitern von Fairchild Semiconductor gegründet. Seit 1974 befindet sich die Europazentrale in München.

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