Intel: Mögliche Aufspaltung des Konzerns wieder auf der Agenda
Intel erwägt erneut eine Abspaltung seiner Fertigungssparte. Der Erfolg der 18A-Technologie könnte über die Zukunft des Chipriesen entscheiden.
Die Aufspaltung des Halbleiterkonzerns Intel steht wieder zur Debatte. Wie «WinFuture» berichtet, gaben die Chefs Michelle Johnston Holthaus und David Zinsner zu, dass eine Trennung der Fertigungssparte möglich sei.
Dies hänge vom Erfolg der für 2025 geplanten 18A-Prozess-Technologie ab. «Heise» zufolge ist Intel das einzige Unternehmen der Branche, das Chips sowohl entwickelt als auch produziert.
Technologische Rückstände
In den letzten Jahren verlor der Konzern jedoch über 100 Milliarden Dollar (ca. 89 Milliarden Franken) an Marktwert. Grund dafür waren technologische Rückstände gegenüber der Konkurrenz.
Die 18A-Technologie soll helfen, die Produktion wichtiger PC-Chips wieder ins Haus zu holen. Zuvor musste das Unternehmen grosse Aufträge an den Konkurrenten TSMC auslagern.
Holthaus betonte jedoch, eine vollständige Trennung sei aktuell nicht sinnvoll. Laut «CRN» prüft Intel verschiedene Optionen für seine Zukunft.
Dazu gehören Fusionen, Übernahmen oder der Verkauf der Foundry-Sparte. Das Unternehmen beauftragte Morgan Stanley und andere Berater, im September Vorschläge zu präsentieren.
Grosse Herausforderungen für Intel
Intel steht vor grossen Herausforderungen. Der Konzern plant, mehr als 15'000 Arbeitsplätze zu streichen und die Gesamtkosten um über 10 Milliarden Dollar zu senken.
Gleichzeitig investiert der Chiphersteller in neue Fabriken, um gegen asiatische Konkurrenten wie TSMC anzukommen. «Golem» berichtet, dass Intel Foundry bereits als eigenständige Tochtergesellschaft abgetrennt wird.
Finanzchef Zinsner bestätigte dies, liess aber offen, ob es zu einer vollständigen Trennung kommen wird.
Bedeutung der 18A-Technologie
Die 18A-Technologie ist von entscheidender Bedeutung. «Golem» zufolge ist es der erste Herstellungsprozess, bei dem Intel Foundry grosses Interesse von potenziellen Kunden und eine gute Auslastung der Fabriken erwartet.
Mit 18A will Intel bei Panther Lake, dem für 2026 geplanten Nachfolger der Lunar-Lake-Notebook-CPUs, wieder grösstenteils mit eigenen Kapazitäten fertigen. Der Erfolg dieser Technologie könnte über die Zukunft des gesamten Konzerns entscheiden.
Suche nach neuem CEO
«Heise» berichtet, dass das Unternehmen bereits Kandidaten für einen neuen CEO sucht. Die derzeitigen Interims-CEOs Zinsner und Holthaus gehören offenbar nicht dazu.
Der Verwaltungsrat diskutierte in den vergangenen Monaten verschiedene Optionen, darunter auch die Aufspaltung in Chipdesigner und Auftragsfertiger.